Als ich vor einem Jahr über mein fröhliches und lebensfreudiges Vorschulkind geschrieben hatte, ahnte ich noch nicht, wie sich die Situation entwickeln würde. Das letzte Kindergartenjahr stand damals vor uns, die Schule schien noch weit entfernt zu sein und alles war einigermaßen überschaubar und familiär. Erst im Juni wurde es dann richtig ernst, als wir vom Kindergarten Abschied nahmen, eine Schultüte bastelten und den Schulranzen besorgten. Spätestens dann wurde uns allen klar, dass sich nach dem Sommer in unserer Familie einiges ändern und die Schule unseren Rhythmus bestimmen würde. Und der 6-Jährige wird ab jetzt wie sein großer Bruder auch ein Schulkind sein.

Ein Meilenstein: Die Einschulung

Der Tag der Einschulung war wieder sehr aufregend, da wir bis dato unsicher waren, ob der Kleine tatsächlich mitmacht und zum ersten Mal mit seiner neuen Lehrerin und den Klassenkameraden mit in die Klasse geht. Denn in der Früh beschwerte er sich noch über Bauchschmerzen und Lampenfieber 😉 Aber zum Glück haben die Neugier, der Entdeckungsdrang und die Lebensfreude überwogen und der Schulanfänger meisterte seine Einschulung mit Bravour!

 

 

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Nun ist er schon seit zwei Monaten in der Schule und hat sogar gerade seine ersten Herbstferien verbracht 🙂

Wie immer beobachte ich seine Entwicklung mit großer Neugier und dieses Mal gleichzeitig mit ein bisschen Demut. Denn er war doch immer mein kleiner, süßer Junge und nur fliegt er mir langsam davon. Er verbringt viel Zeit mit älteren Schulkindern und scheint wenig Interesse an seinen Klassenkameraden zu haben – stattdessen trifft er sich in den Pausen mit seinem zwei Jahre älteren Bruder, um mit ihm zu spielen. Zu Hause machen sie oft die Tür ihres Kinderzimmers zu mit der Aussage “Privat Besprechung” und ärgern sich jedes Mal, wenn ich auch nur kurz reinschaue. Sie sind ein eingespieltes Team, das mich immer weniger braucht, eventuell nur, um Streit zu schlichten oder irgendwelche Verletzungen zu heilen, falls ihr Spiel mal eskaliert. In all dem Trubel und dem hektischen Alltag scheint mein Erstklässler einen riesen Schub gemacht zu haben: körperlich als auch intellektuell und emotionell.

Vom Vorschulkind zum Schulkind

Freches Schulkind: Wieder eine Phase?

Laut, frech, stur und kämpferisch ist er geworden, auf einer Art und Weise, die es bis jetzt nicht gab. Es ist bestimmt nicht ungewöhnliches für sein Alter, allerdings kenne ich ihn so nicht und bin jedes Mal überrascht, wie er sich jetzt behaupten muss/kann. Sein großer Bruder ist immer noch sein größtes Vorbild, keine Frage. Aber jetzt kommen noch andere Faktoren dazu – andere Herausforderungen, das Schulleben, neue Lehrer und viele neue Schüler, nicht nur in der Schule, sondern auch im Hort. Mit allem was dazu gehört: kleine und größere Konflikte, Kompromisse und Entscheidungen, die jeden Tag getroffen werden müssen. Er muss lernen, sich durchsetzen aber auch nachzugeben. Er war und ist schulreif, davon bin ich fest überzeugt, allerdings ist die Entwicklung zum Schulkind für mich persönlich krass, denn dieser Weg ist lauter und unberechenbarer, als bisher. Nun gut, ich kenne diese Situation bereits von seinem großen Bruder – sein erstes Schuljahr als Grundschulkind hat uns alle relativ herausgefordert!

Vom Vorschulkind zum Schulkind

Anderseits freue ich mich für den Kleinen, da er sehr viel lernt, sich rasant entwickelt und neue Informationen wie ein Schwamm einsaugt. Er ist sehr ehrgeizig und wissbegierig geworden und das laute und freche Verhalten scheint seine Art zu sein, all diese Informationen und neuen Beziehungen zu verarbeiten. Doch sobald er mit einem Elternteil alleine ist, wird er wieder viel ruhiger, wie früher. Er singt wieder vor sich hin, baut seine Türme und muss sich nicht mehr um jeden Preis behaupten, sondern darf wieder er selbst sein. Und gerade diese ruhigen Momente mit ihm mag ich sehr! Ich glaube, die wahre Kunst des Eltern-seins ist, diese verschiedenen “Persönlichkeiten”, die ein 6-Jähriger an Anfang seines Schullebens entwickelt, als eine Einheit zu sehen und einfach zu hoffen, dass er bald seinen eigenen Weg finden wird. Zwischen “wie ich selbst sein möchte” und “wie die anderen mich gerne sehen würden”. Zwischen Schulleben, Freizeit und Familie. Zwischen Träumen, Wünschen und Erwartungen.

Vom Vorschulkind zum Schulkind

Oh Boy, ich wünsche Dir eine gute Schulzeit – wir sind immer für Dich da! 🙂