Der allererste Laden in München für Kindertragen – er gehört Julia! Sie hat ihn gegründet und die ganze Idee entwickelt und umgesetzt. Sie betreut ihre Kunden, kümmert sich um neue Bestellungen und berät junge Eltern zum Thema Tragen. Der 13-Monate alter Sohn Frederik begleitet Julia vor Ort und testet zusammen mit Mama neue Tragetrends und Accessoires.

Wie das tatsächlich im Alltag funktioniert und vor welchen Herausforderungen diese sympatische Mompreneuer steht, erfahrt Ihr in diesem Interview.

1000 Dank liebe Julia und viel Erfolg mit Deinem schönen Laden in München!

Stell Dich und Dein Business kurz vor.

Hallo! Ich bin Julia, 30 Jahre und Mama von einem 13-Monate alten Sohn. Ich bin ausgebildete Trageberaterin und seit Februar 2017 Inhaberin von Tuchfühlung, dem ersten Trageladen in München. In meinem Geschäft helfe ich Eltern, für sich und ihr Kind die passende Tragehilfe zu finden. Eine Tragehilfe kann zum einen für eine Entlastung im Alltag sorgen, zum anderen gibt es kaum ein schöneres Gefühl, als sein Kind ganz eng an sich geschmiegt zu haben. Und sie gehört heutzutage genau wie der Kinderwagen zur Grundausstattung, wenn man ein Kind bekommt. Der Markt an Tragetüchern und Babytragen ist mittlerweile riesengroß – die Auswahl fällt dementsprechend schwer. Bei mir im Geschäft können sich die frischgebackenen Eltern durch das Sortiment testen und ganz in Ruhe das passende System für sich und ihr Kind finden.

Still im Hintergrund aber für mich unentbehrlich unterstützt mich hierbei mein Lebensgefährte. Zusammen mit unserem Sohn Frederik wohnen wir in Obermenzing.

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Was hast Du vor der Kinderära beruflich gemacht?

Nach meinem Abitur habe ich Theater-, Film und Medienwissenschaften im schönen Wien studiert. Dann hat mich die Liebe zurück nach München geholt. Bevor ich mich hier selbstständig gemacht habe, war ich PR-Beraterin. Zuerst im Bereich Film und Fernsehen, später dann für Food & Kulinarik.

Wie hat die Mutterschaft Deine berufliche Situation verändert?

Bereits als ich in Elternzeit gegangen bin, wusste ich schon, dass ich mich beruflich weiterentwickeln möchte: Weg vom Schreibtisch, weg vom Telefon und weg von steifen Terminen. Mir ist bewusst geworden, was für mich im Leben wirklich wichtig ist und auf was ich gut verzichten kann. Ich kann jetzt gewisse Momente, bestimmte Gegebenheiten viel entspannter entgegensehen.

Zudem wollte ich nicht, dass Frederik bereits mit einem Jahr in die Krippe oder zu einer Tagesmutter geht. Durch meine neue berufliche Situation habe ich jetzt die Möglichkeit, zu arbeiten und trotzdem jeden Tag mit meinem Kind zusammen zu sein. Er muss jetzt einfach ab und zu als Vorführmodell meiner Tragehilfen herhalten 🙂

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Wie bist Du auf die Businessidee gekommen?

Mit dem Thema Tragen habe ich mich das erste Mal während meiner Schwangerschaft beschäftigt. Hier ist mir bereits aufgefallen, dass es in München – abgesehen von den Trageberaterinnen, die einen ganz tollen Job machen- keine Möglichkeit gibt, sich in einem Laden zu den vielen verschiedenen Tragesystemen, die es auf dem Markt gibt, qualifiziert beraten zu lassen. Und das in einer Großstadt wie München!

Intensiv habe ich mich dann nach der Geburt meines Sohnes mit dem Thema tragen beschäftigt. Denn mein kleiner Tragling wollte am liebsten 24h am Tag auf dem Arm sein. Die ersten vier, fünf Monate hat er die meiste Zeit tatsächlich auch in der Trage verbracht. So haben sich bei uns zuhause immer mehr an Tragehilfen angesammelt und ich habe mich Stück für Stück in die Materie vertieft.

Nachdem es schon immer mein Traum war, mich im Einzelhandel selbstständig zu machen, wurde letztendlich der Entschluss gefasst, Tuchfühlung zu gründen.

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Bist du mit Deiner jetzigen Familien- und Berufssituation zufrieden?

Meine Familiensituation ist perfekt. Ich liebe meine kleine Familie über alles und bin dankbar, dass sie mich in allem so toll unterstützt – auch wenn gerade die Familienzeit manchmal etwas kurz kommt.  Meine berufliche Situation ist momentan vor allem sehr aufregend und neu. Ich bin voller Tatendrang, alles anzupacken, was jetzt in der nächsten Zeit auf mich zukommt.

Wie sieht Dein Alltag aus?

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Von Dienstag bis Samstag ist mein Laden geöffnet. Das heißt, ich fahre mit meinem Sohn morgens nach Neuhausen, dann wird alles vorbereitet bis die ersten Kunden kommen. Jeder Tag ist anders, jeder Kunde individuell. Und genau das liebe ich so. Ich lerne jeden Tag so viele wunderbare Eltern kennen, erlebe lustige, aber auch gefühlvolle Momente. Die Arbeit mit Babys und ihren Eltern ist großartig. Und das schönste ist, dass ich die Tage trotz Arbeit weiterhin mit meinem Sohn verbringen kann. Um 16.00 Uhr sperre ich den Laden unter der Woche zu und dann gehört meine Aufmerksamkeit für den restlichen Tag bis zum Abend ganz Frederik. Sonntags ist dann Familienzeit angesagt, wobei sich hier aktuell natürlich immer wieder Kleinigkeiten einschleichen, die ich für das Geschäft erledigen muss.

 

Gibt es ein Erfolgsrezept? Hast Du Tipps für Mamis, die sich überlegen, selbstständig zu werden?

Ich denke, ein patentiertes Erfolgsrezept gibt es nicht. Aber man sollte vielleicht prinzipiell einfach mal mehr auf sein Bauchgefühl hören und sich mehr zutrauen als man vielleicht zuerst vermutet. Und sich auf jeden Fall viel Unterstützung holen – egal ob aus der Familie oder aus dem Freundeskreis.

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Was sind Deine beruflichen Pläne?

Ich hoffe, ich kann in diesem Jahr erfolgreich mit meinem Laden durchstarten und vielen Eltern eine Möglichkeit aufzeigen, wie einfach es sein kann, sich den Alltag mit Baby zu erleichtern.

Julia Irmscher
Julia IrmscherInhaberin von Tuchfühlung
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Tuchfühlung
Schulstraße 37, 80634 München
Eingang in der Wilderich-Lang-Straße

ÖFFNUNGSZEITEN
Dienstag – Freitag:
09.30 Uhr – 13.00 Uhr und 14.00 Uhr – 16.00 Uhr
Samstag:
10.00 – 14.00 Uhr
Oder nach Vereinbarung