Heute gibt es nicht nur Frauen-Power, sondern auch Sister-Power! Denn im heutigen Interview erzählen Nela und Barbara, zwei Schwestern aus München, von ihrem gemeinsamen Projekt: vom wiederverwendbaren Breibeutel “breidabei”, den vielleicht einige von Euch bereits kennen. Trotz wenig Zeit für ihre berufliche Aktivitäten, schafften die beiden ein ganz neues und innovatives Produkt, das für Aufregung auf dem Wegwerf-Quetschies-Markt sorgt.
Ihr Erfolgsrezept? Offen für Kritik bleiben, aber auch an ihre eigenen Ideen glauben und sich nicht vom Umfeld beeinflussen lassen. Und wer weiß, vielleicht gibt schon bald neue Produkte made in “breidabei”? Das wünsche ich Euch, liebe Nela und liebe Barbara! Und vielen Dank, dass Ihr an dieser Interview-Serie teilgenommen habt!
Stell Euch und Euer Business kurz vor.
N: Mein Name ist Nela Schwanhäußer. Ich bin 35 und habe im letzten Jahr zusammen mit meiner Schwester die Firma Beutelleute GmbH gegründet. Wir produzieren und verkaufen unsere Erfindung: breidabei – den wiederverwendbaren Quetschie. Ich bin verheiratet und habe zwei Söhne. Levi ist 4 und Milo wird demnächst 2 Jahre alt. In unserer Firma kümmere ich mich vorwiegend um Marketing und das anfallende Tagesgeschäft wie Bestellungen, Kundenbetreuung und Akquise.
B: Ich heiße Barbara Nash, bin 38, meine Kinder heißen Noah (5) und Lucy (2). Ich bin für den Kontakt mit den Herstellern, die Betreuung der Website und so wie Nela auch für die Bestellungen verantwortlich.
Was habt Ihr vor der Kinderära beruflich gemacht?
N: Ich war im Eventmanagement und Marketing tätig.
B: Ich habe an verschiedenen Unis in Australien und USA erforscht, wie Babies Sprache lernen.
Wie hat die Mutterschaft Eure berufliche Situation verändert?
N: Ich habe erst einmal komplett aufgehört zu arbeiten als die Kinder kamen. Als ich mich dann an die Mutterrolle gewöhnt hatte und die Buben aus dem Allergröbsten heraus waren (oder zumindest fast 😉 ) war mir klar, das ich langsam auch im beruflichen Sinne wieder produktiv werden wollte.
B: In der Wissenschaft gibt es keine verantwortungsvollen Jobs, die man in Teilzeit machen kann, außerdem hatte ich in Deutschland keinen Job, zu dem ich zurückkehren konnte, da ich hier nie gearbeitet hatte. Mein Großer ist in den USA aus die Welt gekommen und ich habe in München nie beruflich Fuß fassen können.
Wie seid Ihr auf die Businessidee gekommen?
N: Die Idee hatte meine Schwester Barbara. Ich war sofort so begeistert das ich angefangen habe zu überlegen wie ich mich auch unterstützend einbringen könnte. Mich um das Marketing und alle Fragen was Designs und Co. angeht zu kümmern, lag bei meiner beruflichen Vergangenheit recht nahe.
B: Wir hatten einen riesigen Verbrauch an Wegwerf-Quetschies und nachdem das Reinigen und Wiederbefüllen mit Spritzen etc. sehr anstrengend und unhygienisch war, haben wir uns eben überlegt, es wäre doch schön, wenn man die Beutel unten öffnen könnte.
Seid Ihr mit Eurer jetzigen Familien- und Berufssituation zufrieden?
N: Ja! Momentan kann ich Familie und Beruf noch super vereinbaren. Wir basteln auch schon an einem Plan um reagieren zu können wenn die Arbeit zukünftig noch mehr Zeit in Anspruch nehmen wird.
B: Ja! Ich kann an breidabei abends und am Wochenende arbeiten, ab September auch mehr tagsüber, wenn beide Kinder im Kindergarten sind.
Wie sieht Euer Alltag aus?
N: In erster Linie kümmere mich um meinen kleinen Sohn, der größere geht vormittags in den Kindergarten. Und sobald Luft ist, bzw. die Kinder schlafen bin ich voll und ganz bei breidabei: bearbeite Bestellungen, pflege unsere Facebookseite bzw. unsere Homepage, tüftel gemeinsam mit meiner Schwester an neuen Produktideen oder Werbeaktionen.
B: Ähnlich wie bei meiner Schwester ist tagsüber nicht so viel Zeit für breidabei, abends telefonieren wir oft und überlegen, welche Angebote wir annehmen sollen, welches Gewinnspiel lustig sein könnte, oder ähnliches. Es macht total Spaß, weil wir das ja alles grade selber “erfinden”.
Gibt es ein Erfolgsrezept? Habt Ihr Tipps für Mamis, die sich überlegen, selbständig zu werden?
N: Ein Rezept gibt es glaube ich nicht. Dran bleiben, egal wie das Umfeld reagiert! In unserem Fall kamen fast ausschließlich positive Reaktionen aber von befreundeten Gründerinnen und Gründern haben wir erfahren, dass die Beeinflussung von außen einen oft verunsichern oder gar vom Weg abbringen kann. Natürlich sind wir aber auch absolut offen für Kritik und holen uns immer wieder Tipps aus unserem Freundes- und Bekanntenkreis.
B: Die IHK (Industrie- und Handelskammer) bietet sehr viele tolle Seminare an, da habe ich sehr viel gelernt. Dort haben wir auch ein sogenanntes Vorgründungscoaching “gewonnen”, dabei wird man von einem Unternehmensberater (bei uns Joachim Gottwald) angeleitet, wie man seine Idee umsetzt. Das war für mich wie ein kleines BWL Studium.
Was sind Eure berufliche Pläne?
N: Wir möchten breidabei jetzt erst einmal voranbringen und hoffen, dass sich unser kleines Familienunternehmen so gut weiterentwickelt wie seit unserem Start um auch in Zukunft möglichst viele neue Ideen umsetzen zu können.
B: Ich sehe das genauso wie Nela, erst muß breidabei richtig flutschen, dann wäre es natürlich schön, mehr Produkte dazuzunehmen, um uns noch stärker am Markt durchzusetzen.
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