Mama Start-Up: Kerstin Hofbauer, Gründerin von Hofbauer Babyreisen

Stell Dich und Dein Business kurz vor.

Mein Name ist Kerstin Hofbauer (36), gebürtig aus Kassel und seit über 10 Jahren ist München meine Wahlheimat und auch Traumstadt. Hier habe ich auch meinen österreichischen Ehemann Peter kennengelernt. Unsere beiden Töchter, Nora und Lea, sind jetzt 3 ½ und 1 ½ Jahre und halten mich natürlich ganz schön auf Trapp. Seit gut 3 Jahren betreibe ich eine mobile Reiseagentur vom Home Office aus. Spezialisiert habe ich mich mit HOFBAUER BABYREISEN auf Urlaub mit Baby und Kleinkind und berate junge Familien rund um das Thema Urlaub und Reisen. Die Reiseangebote erstelle ich handverlesen und mit viel Herzblut und beantworte viele Fragen, die beim ersten Urlaub mit Kind auftauchen. Wie ein normales Reisebüro auch, greife ich auf die Angebote großer und kleiner Reiseveranstalter zurück und filtere hier die baby- und familienfreundlichsten heraus.

Was hast Du vor der Kinderära beruflich gemacht?

Ich habe nach dem Abitur ein Tourismus-Studium absolviert und war anschließend viele Jahre in verschiedenen Positionen im Vertrieb und Marketing verschiedener Hotelketten tätig. Ich war viel unterwegs, habe viele Reisen – beruflich und privat – unternommen und viel von der Welt gesehen. Das ist jetzt natürlich für meine Selbständigkeit als Reiseberaterin von großem Nutzen.

Wie hat die Mutterschaft Deine berufliche Situation verändert?

Ich war vor den Kindern viel im Außendienst tätig und es hat mir großen Spaß gemacht viel unterwegs zu sein. Allerdings sind solche Positionen, die mit vielen Dienstreisen verbunden sind, nicht gerade in Teilzeit und mit Kindern zuhause machbar. Daher war mir von Anfang an klar, dass dieser Job keine Perspektive nach der Elternzeit mehr sein kann. Eine Rückkehr in den alten Job wäre also eh sehr schwierig geworden. Jetzt bin ich froh, dass es dazu nun wohl nicht mehr kommen wird.

Wie bist Du auf die Businessidee gekommen?

Vor meiner Selbständigkeit habe ich viele Jahre in unterschiedlichen Positionen in Verkauf und Marketing für verschiedene internationale Hotelketten gearbeitet. Vor fast 4 Jahren bin ich dann in Elternzeit gegangen. Angemeldet waren 2 Jahre. Aber schon nach ein paar Wochen juckte es mich, trotz schlaflosen Nächten mit unserer Tochter, wieder in den Fingern und ein Gedanke wollte nicht aus meinem Kopf  – nämlich mein geheimer Traum mal ein Reisebüro zu eröffnen. Nun ist dies in der heutigen Zeit natürlich nicht so ganz einfach, vieles läuft über das Internet. Einige Freunde fragten mich: „Wer geht denn noch ins Reisebüro?“. Also musste ich andere Wege finden und fand sie glücklicherweise auch recht schnell. Und zwar machte ich mich als Reiseberaterin im touristischen Home Office bei solamento Reisen selbständig. Solamento ist einer der führenden Anbieter für mobilen Reisevertrieb. Anfangs schickte ich nur Freunde, Bekannte und Nachbarn in den Urlaub. Da unser Freundes- und Bekanntenkreis aus vielen jungen Familien besteht, waren es hauptsächlich Familienurlaube. Und immer die gleichen Fragen bei der ersten Reise mit Baby oder Kleinkind… Ist ein Babybett im Hotel vorhanden, wo koche ich Wasser für’s Fläschchen ab, kann ich eine Fernreise überhaupt mit so einem Würmchen machen, bekomme ich einen Kindersitz im Mietwagen und vieles mehr. Auch reiseerfahrene Mamas und Papas, die schon die halbe Welt gesehen haben, brauchen plötzlich Beratung. Eine Beratung, die oft auch das normale Reisebüro um die Ecke, nicht bieten kann und die Flut an Informationen im Internet einen dazu fast erschlägt. Am Ende hat man stundenlang im Internet gesurft, aber immer noch keine Reise gebucht. Genau an dem Punkt und mit stetig wachsender Anzahl von Urlaubswünschen, die mich erreichten, entstand dann vor ungefähr 2 Jahren die Marke HOFBAUER BABYREISEN. Natürlich buche ich auch nach wie vor gerne Urlaube für kinderlose Paare oder Singles, das ist dann immer eine schöne Abwechslung.

Bist du mit Deiner jetzigen Familien- und Berufssituation zufrieden?

Voll und ganz. Selbständig zu sein mit Home Office (auch wenn dies aus Platzgründen nur ein Schreibtisch im Wohnzimmer ist) ist einfach wahnsinnig praktisch. Bei uns ist es (fast) egal, wenn mal ein Kind krank ist, da ich ja eh zuhause bin und auch nebenbei arbeiten kann. Und auch der Haushalt kann nebenbei gut erledigt werden, z.B. Geschirrspüler mal eben einräumen und die Waschmaschine anschalten. Ich kann meine Zeit frei einteilen, je nach Auftragslage sozusagen… und Wetter. Bei schönem Wetter hole ich die Kinder früher aus Krippe und Kindergarten ab und wir gehen auf den Spielplatz oder unternehmen etwas Schönes zusammen. Die Arbeit, die ich deshalb dann vielleicht nicht mehr geschafft habe, mache ich einfach abends. Das ist absolute Lebensqualität für mich und meine Familie.

Wie sieht Dein Alltag aus?

Morgens bringe ich meine Kinder in Krippe und Kindergarten und sitze meistens pünktlich um 9 Uhr an meinem Schreibtisch. Dann beantworte ich Email, führe Telefonate, recherchiere im Internet und in meinem Reservierungssystemen und erstelle viele schöne Reiseangebote, handverlesen und mit viel Herzblut. Jede Familie soll schließlich die schönste Zeit des Jahres genießen und einen richtigen Traumurlaub verbringen. Spätestens ab 16 Uhr ist dann Kinder-und Familienzeit. Reiseberatung ist allerdings ein sehr saisonales Geschäft. Gerade jetzt  von Januar bis März buchen sehr viele Familien ihren Jahresurlaub. So sitze ich gerade regelmäßig jeden Abend nochmal 2-3 Stunden am Laptop, um alle Urlaubswünsche möglichst zeitnah zu bearbeiten.

Gibt es ein Erfolgsrezept? Hast Du Tipps für Mamis, die sich überlegen, selbständig zu werden?

Man braucht denke ich einfach eine gute Idee, und eine Art Marktlücke! Idealerweise macht man sein Hobby zum Beruf, denn dann ist Ehrgeiz und Leidenschaft automatisch vorhanden. Ich denke, das ist das Erfolgsrezept.

Was sind Deine berufliche Pläne?

Mein Traum wäre schon irgendwann aus dem Homeoffice auszuziehen und Hofbauer Babyreisen in ein kleines Büro oder Ladenlokal umziehen zu lassen. Ein „Familien-Reisebüro“… mehr mag ich dazu gar nicht verraten, aus Angst es könnte jemand meine Ideen klauen bis es soweit ist.