Die ersten Tage waren hart, denn in Minutentakt kamen weitere Absagen meiner beruflichen Termine. Ich war verzweifelt und sehr enttäuscht, dass ich nicht in der Lage war, die Situation zu ändern. Mir fehlte die Energie, meine jetzigen Projekte umzudenken. Ich musste mich erstmal an diese neue Zeit und neuen Herausforderungen gewöhnen. Als sich die Familiensituation etwas einspielte und mein Mann von Zuhause aus arbeiten konnte, kam plötzlich ein neuer Energieschub. Statt mir Sorgen zu machen, wollte ich die Sache aktiv angehen und habe mir neue Lösungen ausgedacht und frischen Wind in die teilweise festen Strukturen wehen lassen. Meine Auftraggeber kamen mir zum richtigen Zeitpunkt entgegen – viele waren offen für neue Online-Formate oder schlugen selbst innovative Konzepte vor. Meine Hauptsorge war wieder die Vereinbarkeit zwischen der Professionalität, die ich gerne auch online sicher stellen möchte und der ständigen Präsenz meiner Kinder. Zum Glück hat sich meine Familie bis jetzt zusammengerissen und wir sind ein Team. Wir unterstützen uns gegenseitig und bringen viel Verständnis mit. Und zur Not hilft uns Anton App, YouTube oder Procreate (Zeichensoftware fürs iPad) die wilden Phasen zu meistern ?
Selbstständig in der Corona-Krise: Gedanken, Ideen, Inputs
Als ich von den ersten Einschränkungen wegen der Corona-Krise erfuhr, drehten sich alle meinen Gedanken hauptsächlich um mein privates Leben: die Absage meines Geschwister-Trips nach Barcelona, Verschiebung der Kommunion meines Sohnes, Homeschooling und die ungewöhnliche Organisation des Familienalltags. Erst im zweiten Schritt kamen Ängste und Sorgen über meine Firma hoch. Wie kann ich als Selbstständige, derer Tätigkeitsschwerpunkt Präsenzseminare und -Workshops waren, mich neu positionieren, damit meine Firma nicht untergeht? Wie kann ich weiterhin kommunizieren/arbeiten und nebenbei noch die Familie versorgen und betreuen? Was kann ich tun, damit ich trotz Krise weiterhin erfolgreich bleibe?
Dass man als Selbständige flexibel bleiben muss, daran habe ich mich schon lange gewöhnt. Nun musste ich bestimmte Themen einfach ein bisschen anders angehen und umsetzen. Ob diese Lösungen auch die Zeitprobe überstehen und ich auch in Stresssituationen arbeiten kann, wird sich kurz nach Ostern zeigen. Denn in der Woche habe ich mein erstes Live Webinar „Instragram for Business“ für die Akademie der Deutschen Medien und an den restlichen Tagen ein individuelles Coaching für eine Kundin, die einverstanden war, unseren Präsenzworkshop als Online-Schulung über Skype umzusetzen.
Ein bisschen Unsicherheit ist immer dabei, aber ich bin mir sicher, dass diese neue Phase auch einige positive Veränderungen mitbringen wird. Momentan bin ich einfach dankbar, dass ich mein berufliches Leben einigermaßen weiter führen darf und kann und dass mein Unternehmen trotz Schwierigkeiten sich auf den Beinen halten kann.
Liebe Dominika, vielen Dank für diesen schönen und Mut machenden Post! Ich bin auch selbstständig und obwohl ich sowieso schon komplett remote arbeite, merke auch ich die Auswirkungen von Corona. Da heißt es umdenken, neue Ideen kreieren, ausprobieren was funktioniert – nur nicht stehen bleiben. Ich gebe dir absolut Recht – wir Selbstständigen müssen immer flexibel bleiben und irgendwie finde ich das auch gut. Wenn die Schulen nur auch mal so flexibel wären und sich auf die neue Situation einstellen würden…
Ja, dam merke ich jeden Tag – auch meine Auftraggeber stellen sich um und möchten nun digital arbeiten. Um es gewährleisten zu können, lerne ich selbst viele neue Tools und Software kennen.
Alles Gute!