Im heutigen Mama Start-Up Interview geht es um ein Familienprojekt und zwar eine App, die von einem Paar entwickelt wurde. Die App hilft jungen Eltern, den schönsten Namen für ihr Baby zu finden. 

Für Jelka, die Mitgründerin der App, ist das Produkt inzwischen ihr “drittes Baby”, das sie sehr gerne betreut und beobachtet, wie es sich entwickelt und gedeiht. “Mit dem richtigen Team und Unterstützern im privaten und beruflichen Umfeld und einem langen Atem für eventuelle Durststrecken hast du die Basis, um Deine Idee voranzubringen”, sagt Jelka und ermutigt so andere Mütter, sich für ihre eigene Business-Ideen zu engagieren.

Herzlichen Dank Jelka für die Teilnahme an meiner Interview-Reihe und viel Erfolg!

Stell Dich und Dein Business kurz vor.

Servus! Ich bin Jelka und habe zwei Söhne im Alter von drei Jahren und 10 Monaten. Ich habe vor vier Jahren zusammen mit meinem Freund die Babynamen App CharliesNames entwickelt. Mit der App kann man gemeinsam mit dem Partner einen schönen Namen fürs Baby finden. Man wischt die Namen, ähnlich wie bei Tinder, nach links oder rechts, je nachdem ob sie einem gefallen oder nicht. Schon bald hat man eine gemeinsame Liste mit Lieblingsnamen. Wir konnten somit schon über eine viertel Millionen werdende Eltern bei der Babynamen-Suche begleiten.

Was hast Du vor der Kinderära beruflich gemacht?

Bevor ich Mutter wurde und zwischen den Schwangerschaften habe ich in einer tollen Dokumentarfilmproduktion in der Produktionsleitung gearbeitet. Wir haben ausschließlich Filme über nachhaltige Themen gedreht.

Wie hat die Mutterschaft Deine berufliche Situation verändert?

Die berufliche Situation hat sich stark verändert, da ich momentan in Elternzeit bin. Ich bin sehr gerne Mutter und verbringe aktuell tagsüber viel Zeit mit meinen beiden Söhnen. Ich kann mir den Tag frei einteilen und in der Regel Abends, manchmal auch entspannt auf der Couch, etwas für die App tun. Ich recherchiere und schreibe zum Beispiel alle Bedeutungen der Namen selbst – bei über 10.000 Namen kommt da einiges zusammen…

Wie bist Du auf die Businessidee gekommen?

Als ich mit unserem ersten Sohn schwanger war, haben wir natürlich gleich nach einem Namen gesucht. Wir hatten überhaupt keine Idee und wussten auch nicht so recht, wo wir einen Namen finden sollten. Namenslexika durchlesen war irgendwie ziemlich unbefriedigend und so war es Zeit, den Babynamenmarkt zu revolutionieren 😉 Da ist es ganz praktisch, wenn man einen unermüdlichen Informatiker als Freund hat. Bis zur Geburt unseres ersten Sohnes war CharliesNames in den Android- und iPhone-Stores. Inzwischen haben wir auch den Namen für unseren zweiten Sohn mit unserer App gefunden.
CharliesNames-Family-Founders-Stephan Batteiger

Bist du mit Deiner jetzigen Familien- und Berufssituation zufrieden?

Ja, sehr, von mir aus könnte es immer so weiter gehen. Viel Zeit für die Kinder haben und – während sie in Betreuung sind – an der App arbeiten. Momentan tragen die Einnahmen noch nicht die Ausgaben, da wir keine Werbung schalten und die App kostenlos in den Stores anbieten. Die Nutzer können uns aber freiwillig unterstützen. Etwas mehr als ein Jahr Elternzeit habe ich noch und wer weiß, wie es sich bis dahin entwickelt.

Wie sieht Dein Alltag aus?

Unser Alltag hat sich vor kurzem geändert, weil unser Großer seit Ende September in den Kindergarten geht. Jetzt heißt es nicht mehr bis Mittags im Schlafanzug bleiben, sondern morgens pünktlich aufstehen, beide Kinder fertig machen, noch ein Stehimbiss und ab aufs Radl. Wieder zu Hause macht der Kleine sein erstes Schläfchen, und das sind leider wirklich kurze Schläfchen. Da heißt es dann schnell Wichtiges erledigen, Brei kochen, der oft eh nicht gegessen wird 😉 oder Kinderchaos beseitigen. Nach dem Mittagsschläfchen holen wir den Großen wieder ab. Die Nachmittage sehen immer anders aus: andere Mamas und Kinder treffen, Spielplatz, Feuerwehr spielen, denn irgendwo brennt es immer, Badewannenspaß… Um spätestens sieben schlafen beide, das ist ziemlich angenehm und bleibt hoffentlich noch lange so. Da hab ich dann einen langen Feierabend, denn unser “drittes Baby” CharliesNames will ja auch weiter wachsen. Da gibt es immer was zu tun.

Gibt es ein Erfolgsrezept? Hast Du Tipps für Mamis, die sich überlegen, selbstständig zu werden?

Du musst Dein Projekt lieben. Dann schaffst du es, genügend Motivation und Energie neben dem Mamasein dafür zu haben. Mit dem richtigen Team und Unterstützern im privaten und beruflichen Umfeld und einem langen Atem für eventuelle Durststrecken hast du die Basis, um Deine Idee voranzubringen. Ich kann es nur jedem empfehlen, denn es ist ein tolles Gefühl, wenn man sieht, wie das eigene Produkt angenommen wird.

Was sind Deine beruflichen Pläne?

Die App gibt es bereits auf deutsch, englisch und französisch und wir werden sie demnächst in weiteren Sprachen anbieten. Aktuell arbeiten wir auch an der Verbesserung unseres Such-Algorithmus. Der Plan ist also noch zu wachsen und irgendwann davon leben zu können. Denn ich möchte noch vielen werdenden Eltern dabei helfen, den passenden Namen für ihr Kind zu finden.
Jelka Hauschild
Jelka HauschildGründerin von CharliesNames-App
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