Es gibt Bilder, die uns das ganze Leben lang begleiten – immer wieder stoßen wir auf sie und wenn wir die Augen schließen, tauchen sie fast greifbar vor uns auf! So war es z.B. bei mir mit Schloss Neuschwanstein, das ich seit meiner Schulzeit in Polen unbedingt besuchen wollte. Schlussendlich habe ich es vor vier Jahren mit den Kindern geschafft und somit ist einer meiner großen Träume in Erfüllung gegangen.
Ich habe Euch ja vor Kurzem verraten, dass auch das Berchtesgadener Land schon länger auf meiner Bucket List steht. Diese wunderbare Gegend zu besuchen war tatsächlich mein großer Wunsch! Deswegen habe ich mich sehr gefreut, als ich das familienfreundliche Hotel EDELWEISS Berchtesgaden testen durfte! Es war mir wichtig, ein Hotel in zentraler Lage auszusuchen, denn ich wollte ja all die Orte meiner Träume besuchen, allen voran den mythischen Königssee und die Wallfahrtskirche St. Bartholomä.
Eine liebe Freundin von mir kommt aus dieser Gegend und hat uns tolle Ausflugstipps gegeben. Die Königsseeschifffahrt und anschließend die Wanderung zur Fischunkelalm soll laut der Freundin der Hit sein. Und das war es tatsächlich!
Die Königsseeschifffahrt für Frühaufsteher
Obwohl wir im Urlaub waren und am liebsten lange ausgeschlafen hätten, standen wir an diesem Tag sehr früh auf, denn die erste Schifffahrt ging bereits um 8.30 Uhr los! Das heißt, wir waren die ersten beim Frühstück im Hotel! Auch wenn ich in diesem Moment innerlich schimpfte, lohnte sich der Aufwand sehr und ich musste anschließend meinen Mann für seine straffe Planung loben, denn wir schafften es tatsächlich in eines der ersten Elektroboote! Und es war unglaublich und atemberaubend schön. Anfangs war es sehr frisch, da sich die Sonne noch hinter den Bergen versteckte und der halbe See im Schatten lag.
Die Schifffahrt von der Anlegestelle Seelände Königssee bis zur anderen Seeseite, also nach Salet, dauert ca. 50 Minuten. In der Zeit wird die Strecke von ca. 8 Km zurück gelegen, denn so lange ist der Königssee. Man fährt an der Watzmann-Ostwand vorbei und hat die Möglichkeit, bei St. Bartholomä auszusteigern. Da wir jedoch mehr vor hatten, fuhren wir weiter direkt zu unserem Ziel Salet. Auf dem Weg dorthin bewunderten wir das wunderschöne grüne Wasser, staunten über das berühmte Echo vom Königssee und die magische Stimmung, die sich über den tiefsten See Bayerns erstreckte. Und die Sonne, die bei unserer Ankunft in Salet über die Berge stieg, schenkte uns eine helle und warme Begrüßung!
Die anderen Besucher liefen sofort los, wir blieben aber noch kurz an der Anlegestelle und beobachteten kleine Entchen, die am Ufer schwammen. Da der Schiffs-Betrieb bereits in vollem Gang war, entschieden wir uns, weiter zu gehen, um einerseits keine Zeit zu verlieren andererseits um vor den Massen an der Alm zu sein. Wie es sich nachhinein feststellte, was es die richtige Entscheidung, denn die Strecke wurde gegen Mittag richtig voll.
Unsere Wanderung zur Fischunkelalm
Um die Fischunkelalm zu besuchen, läuft man bei der Berggaststätte Saletalm vorbei (hier kann man natürlich auch einkehren!) bis zum Obersee. Die Wanderwege sind breit, gut beschriftet und einfach zu folgen. Der kurze Weg zum Obersee lohnt sich auf alle Fälle, denn der See verzaubert einen mit unglaublich tollen Farben und einer Wahnsinns Ausstrahlung. Das Wasser ist kristallklar und smaragdgrünen, es verleiht Ruhe und erstaunt mit seiner Unberührtheit. Ich war so froh, dass wir an diesem Tag bereits um 6.00 Uhr aufgestanden sind, denn am Vormittag kann man hier am Obersee sogar ein paar stille Momente für sich genießen.
Der Weg verläuft weiter am rechten Ufer des Obersees entlang. Auch wenn der Weg breit und gut gesichert ist, ist er ab hier NICHT mehr Kinderwagen geeignet. Denn besonders zum Schluss gibt es große Steintreppen und Felsen, die man bewältigen muss. Ich schaffte nicht mal Fotos zu machen, weil ich meinen Sohn in diesem Streckenabschnitt fest an der Hand halten musste, damit er nicht ausrutscht. Auf jeden Fall sind feste Schuhe ein absolutes Muss! Einen guten Wanderstock kann man auch immer wieder gut gebrauchen! Für die gesamte Strecke von Salet zur Fischunkelalm brauchten wir ca. 1,5 Stunden. Mit größeren Kindern (unsere sind 4 und 6 Jahre alt) geht es bestimmt etwas schneller.
Die Fischunkelalm war unser letztes Ziel. Sie ist in den Sommermonaten bewirtschaftet und eignet sich sehr als Einkehrmöglichkeit, denn sie bietet einfaches alpines Essen und einen wunderbaren Platz, um sich Auszuruhen. Diejenigen, die noch ein bisschen Kraft haben, können weitere 30 Minuten zu Deutschlands höchsten Wasserfall, nämlich zum Röthbachfall laufen. Wir verzichteten darauf, um den Kindern die Möglichkeit zu geben, sich richtig zu erholen und im Wasser zu planschten. Als Belohnung hatten wir diesen wunderbaren Blick auf den Obersee und viele schöne Momente am smaragdgrünen Wasser.
Rückfahrt vor der Rushhour
Um ca. 13.00 Uhr traten wir den Rückweg an und mussten uns fast durch die Massen hindurchkämpfen, denn es wurde richtig voll und zwar in beide Richtungen. So voll, dass wir uns sogar auf dem Weg aus den Augen verloren. Mein Mann blieb mit dem auf seinen Arm eingeschlafenem Kleinen und ich mit dem tapferen Großen, dem langsam die Puste ausging. Zum Glück trafen wir uns dann an der Anlegestelle, wo es endlich Handy-Empfang gab und konnten die Rückfahrt über den See bei vollem Sonnenstrahlen genießen. Nun kamen die wundervollen Farben des Königssees zum Leuchten und hier entstand auch mein Lieblingsbild von St. Bartholomä.
Leider konnten wir bei der Kirche wieder nicht aussteigen, da mein Großer eingeschlafen war, wir ihm aber diese Auszeit gönnen wollten. Außerdem wäre es wahrscheinlich für die Kids zu viel gewesen, denn es wurde zusätzlich sehr heiß und wir verbrachten insgesamt viel Zeit in der Sonne, was einen bekanntlich müde und erschöpft macht!
Nach der Ankunft im Hotel sprangen wir sofort in den Whirlpool und konnten unsere Muskeln und müden Beine im warmen Wasser entspannen. Der Blick auf den Watzmann erinnerte uns daran, dass wir den Berg vor ein paar Stunden von der anderen Seite und zwar vom See aus betrachten konnten. Einen besseren Ausklang dieser Tour könnte ich mir nicht vorstellen!
Der Königsee und der nah gelegene Obersee sind ein absolutes Must See im Berchtesgadener Land! Bei schönem Wetter strahlen hier unglaubliche Farben und wenn man früh genug startet, kann man mit etwas Glück kurze Meditationsmomente erleben und die Seele baumeln lassen.
Wissenswertes
Bitte ohne Kinderwagen (Buggys können eingeschränkt befördert werden) und keine Flip-Flops, denn wir sind schließlich in den Bergen! Das ist keine Sight-Seeing Fahrt, auch wenn Euch die Aussichten den Atem verschlagen werden. Und bitte beachtet, dass die Elektroboote nicht mit den großen Schiffen auf dem Ammersee oder Starnberger See vergleichbar sind – hier gibt es keine Toiletten und keine Gastronomie. Good to know, vor allem, wenn Ihr mit den Kids unterwegs seid… In den Ferien, an Wochenenden oder bei schönem Wetter kann es zu längeren Wartezeiten kommen. Einfach früh genug aufstehen. Dieser Ausflug lohnt sich auf alle Fälle – der Obersee ist einer der schönsten Orte, den ich je gesehen habe!
Hinterlasse einen Kommentar