Als Ulli meine Anfrage zur “Mama Start-Up” Serie annahm, freute ich mich sehr! Nicht nur, weil ich sie schon länger kenne und sie für ihre Gelassenheit, Kreativität und die gelungene Vereinbarkeit zwischen Familie und Beruf still bewundere, sondern auch weil ich selber sehen durfte, wie sie arbeitet. Sie schminkte mich, als ich im April mein Business-Fotoshooting mit Anette Göttlicher hatte.
“Mut zur Lücke, am Anfang nicht unbedingt den Anspruch haben alles perfekt machen zu müssen. Es öffnen sich viele Türen, wenn man ausstrahlt, dass man mit Herz und Neugier dabei ist” – ergänzt Ulli. Ihre Leidenschaft könnt Ihr im diesem Interview und in ihrem Portfolio spüren!
Vielen herzlichen Dank liebe Ulli, dass Du mit uns Deine Leidenschaft teilst!
Stell Dich und Dein Business kurz vor.
Hallo, ich heiße Ulli und lebe mit meinem Mann und unseren 2 Kindern (9 und 6 Jahre alt) in München Schwabing.
Beruflich arbeite ich als selbstständige Maskenbildnerin und Visagistin für Theater, Film und Fotografen. In Zusammenarbeit mit Fotografen verhelfe ich Menschen zu außergewöhnlichen Fotos. Mit Make up und Hairstyling hebe ich natürliche Schönheit hervor oder inszeniere den gewünschten Typ. Für die Bühne oder den Film verändere ich den Darsteller optisch und gestalte nicht nur mit Beauty Make up, sondern auch mit Perücken, Haarteilen und Bärten oder versetze den Darsteller in eine andere historische Zeit.
Was hast Du vor der Kinderära beruflich gemacht?
Ich habe einige Jahre festangestellt gearbeitet erst an einem 3 Spartentheater, dann an einem großen Schauspielhaus in NRW als Maskenbildnerin.
Wie hat die Mutterschaft Deine berufliche Situation verändert?
Vor 9 Jahren sind wir mit unserer Tochter (damals knapp 1 Jahr) nach München gezogen und ich habe im Rahmen meiner Elternzeit dann regelmäßig an der Staatsoper und dem Volkstheater gearbeitet als freischaffende Maskenbildnerin.
Als unser Sohn dann 3 Jahre später unsere Familie komplett machte und wir keinen Betreuungsplatz fanden, merkte ich, dass ich eigentlich ein großes Glück habe, so flexibel in meinem Beruf arbeiten zu können. Ich betreute Ole bis zum Kindergarteneintritt zu Hause und ging Abends arbeiten. Das war manchmal wie eine Spät-Früh Schicht. Allerdings hat es mir das Gefühl gegeben, ich kann meinem Beruf und meiner Familie selbstbestimmt gerecht werden. Außerdem war es wichtig für mich, mir beruflich etwas aufzubauen in der für mich neuen Stadt München. Als die Entscheidung dann anstand wieder festangestellt zu arbeiten, habe ich mich für die Selbständigkeit entschieden zumal mein Mann als Musiker des Öfteren auf Tournee ist.
Als Ole dann betreut war habe ich zunehmend für Fotografen gearbeitet, was auch tagsüber stattfindet.
Bist Du mit Deiner jetzigen Familien- und Berufssituation zufrieden?
Ja, sehr… Ich habe das Gefühl, dass ich in meiner jetzigen beruflichen Situation sehr auf die Bedürfnisse meiner Familie eingehen kann. Dennoch besteht Raum die Selbstständigkeit noch mehr auszubauen in der Zukunft.
Wie sieht Dein Alltag aus?
6:45 Uhr aufstehen, alle gemeinsam Frühstücken, Kinder beim Anziehen helfen, Brotzeit schmieren, dann geht Marlene in die Schule und Ole bringt einer von uns für 9 Uhr in den Kindergarten. Dann Einkäufe erledigen, Hausarbeit und an manchen Tagen Sport. Wenn ich ein Projekt vorbereiten muss, dann arbeite ich vormittags zu Hause an Haarteilen, Bärten oder was ich sonst herstellen muss.
Fotoshootings finden tagsüber statt und sind oft gut mit den Abholzeiten in Kindergarten und Hort zu koordinieren.
Wenn ich abends arbeiten muss, hole ich die Kinder schon sehr viel früher ab, damit wir noch etwas zusammen unternehmen oder das Wichtigste besprechen können, ich bringe sie zum Turnen, Klavier oder es kommen Freunde zum Spielen vorbei. Wenn mein Mann beruflich im Ausland ist, dann kommen schon mal Oma und Opa aus NRW um mich zu unterstützen.
Ansonsten können wir die Abende an denen wir beide arbeiten, gut mit Babysitter, Freunden und Familie abdecken.
Gibt es ein Erfolgsrezept? hast Du Tipps für Mamis, die sich überlegen, selbstständig zu werden?
Mut zur Lücke, am Anfang nicht unbedingt den Anspruch haben alles perfekt machen zu müssen. Es öffnen sich viele Türen, wenn man ausstrahlt, dass man mit Herz und Neugier dabei ist.
Auch mal schauen, wo es einen hintreibt und sich nicht in eine Richtung verbeißen. Ich denke, oft kommen genau die Zielgruppen auf Dich zu, die man sich wünscht. 🙂
Hinterlasse einen Kommentar