Die heutige Mama, die sich mit diesem Interview vorstellt, ist eine richtige Einsatzleiterin. Sie hat ihren alten Job in einer großen Firma verlassen, um Beruf und Familie vereinen zu können und um ihren Traum der Selbstständigkeit zu erfüllen. Ganz schön mutig! Auf die Idee der Kindernotfallbetreuung kam Anja nach der Beratung in einer Hamburger Agentur. Doch den ersten Impuls gab ihr eine eigene Notsituation.
Anja motiviert uns, die eigene Komfortzone zu verlassen um mutig innovative Ideen umzusetzen. Sie glaubt an Ihr Projekt und hofft, dass es bald bei vielen Münchner Familien sehr gut ankommt.
Das wünsche ich Dir auch, liebe Anja! Vielen Dank für Dein inspirierendes Interview.
Stell Dich und Dein Business kurz vor.
Ich heiße Anja Simon, geb. Berkling und bin verheiratet. Im September 2012 – gerade zur Wiesn- Zeit, wurde unsere Tochter in München geboren- ein echtes Münchner Kindl also.
Beruflich habe ich mich erst kürzlich mit der „Mama-Feuerwehr“ selbständig gemacht. Bei der Mama-Feuerwehr handelt es sich um eine Kindernotfallbetreuung in München. Egal ob das Kind krank wird, die Eltern krank werden, der Babysitter kurzfristig abgesprungen ist oder sich der Geschäftstermin verschoben hat – die Mama-Feuerwehr springt ein, wenn es bei der Kinderbetreuung brennt. Unsere Ersatz-Mamas sind spätestens 2 Stunden nach dem „Notruf“ vor Ort und betreuen die Kinder zu Hause in vertrauter Umgebung.
Was hast Du vor der Kinderära beruflich gemacht?
Ich war 15 Jahre lang im Marketing tätig. Früher im klassischen Marketing, dann im Online Marketing. Dort war ich spezialisiert auf die Bereiche Affiliate Marketing, Kundenbindung und Kooperationen.
Wie hat die Mutterschaft Deine berufliche Situation verändert?
Teilzeitstellen sind in dem Bereich Online Marketing nur sehr schwer zu finden. Nach der Geburt meiner Tochter habe ich ein Jahr Elternzeit genommen. Als ich anschließend in Teilzeit mit 30 Stunden zurück zu meiner damaligen Stelle wollte, war dies auf einmal nicht mehr möglich. Ich hätte nur gerichtlich dagegen vorgehen können- und wer will das schon.
Das war damals ein ziemlicher Schock und ich musste mir kurzfristig etwas Neues suchen.
Zu dem Zeitpunkt habe ich das erste Mal gemerkt, dass die Vereinbarkeit von Beruf und Familie doch schwieriger ist, als ich es gedacht hätte.
Wie bist Du auf die Businessidee gekommen?
Nach der Geburt meiner Tochter bin ich schon ins Grübeln gekommen, was ich nun zukünftig machen will und wie ich Beruf und Familie vereinen kann. Mit Kind denkt man halt doch anders als ohne.
Ich habe mich daraufhin von der Hamburger Agentur I.Do beraten lassen, die Frauen bzw. Müttern hilft, den richtigen Job zu finden.
Dabei entstand die Idee der Mama-Feuerwehr und dass die Selbständigkeit für mich eigentlich das Richtige ist.
Hinzu kam, dass ich immer wieder selber vor der Situation stand, dass unser Kind krank geworden ist und wir keine kurzfristige Betreuung finden konnten. Die Idee lag also nahe.
Bist du mit Deiner jetzigen Familien- und Berufssituation zufrieden?
Aktuell ist es vor allem recht hektisch. Zum Unternehmensstart ist viel zu tun, aber das macht gar nichts.
Ich möchte es auf keinen Fall mehr gegen eine Festanstellung eintauschen. Es macht einfach sehr viel Spaß, alles zu entwickeln und selber zu gestalten. Täglich kommen neue Herausforderungen auf einen zu: das fordert einen extrem heraus und man lernt jeden Tag etwas dazu.
Ich bin allerdings froh, dass ich einen tollen Ehemann habe, der mich bei dem ganzen Projekt sehr unterstützt. Übrigens ein echter Feuerwehrmann bei der Münchner Berufsfeuerwehr!
Wie sieht Dein Alltag aus?
Aktuell ist jeder Tag anders. Mein Mann und ich sprechen uns jeden Tag neu ab, wie wir es machen. Meistens bringt er unsere Tochter in die Krippe und ich hole sie dann am Nachmittag ab. Ich arbeite nun im Homeoffice, das macht die ganze Situation natürlich leichter.
Gibt es ein Erfolgsrezept? Hast Du Tipps für Mamis, die sich überlegen, selbständig zu werden?
Ich glaube, man braucht sehr viel Mut. Auch wenn der Businessplan geschrieben ist (wichtig!) und alles für gut befunden wurde: Irgendwann muss man die Komfortzone verlassen, ins kalte Wasser springen und loslegen. Dazu braucht es sehr viel Mut und auch viel Unterstützung der Familie und von Freunden.
Persönlich finde ich es wichtig, dass man sich vorher genau überlegt, ob die Idee langfristig tragfähig ist.
Was sind Deine berufliche Pläne?
Seit dem Start wurde die Mama-Feuerwehr schon gut angenommen.
Insofern stehen alle Zeichen auf Wachstum.
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