Heute geht es weiter mit der Serie “Mama Start-Up“, in der sich selbstständige Mamas vorstellen.

Dieses Mal könnt das Interview mit Elisabeth Peter lesen. Diese junge Mama hat ihre Elternzeit dafür genutzt, ihre Träume zu verwirklichen und ihre Ideen umzusetzen. Wagemutig, offen für Ratschläge und selbstbewusst: Elisabeth, vielen Dank für Deinen Imput!

Stell Dich und Dein Business kurz vor.

Mein Name ist Elisabeth Peter, ich bin 31 Jahre alt, verheiratet, und seit September 2013 Mama meiner kleinen Tochter Theresa Annik, jetzt schon stolze 18 Monate alt.

Im Rahmen meiner Elternzeit habe ich im Herbst 2014 das kleine aber feine Label „Glücksmeise“ gegründet und vertreibe darüber handgefertigte Produkte mit dem besonderen Bezug zur bayrischen Heimat. Momentan gibt es noch keine Angestellten, aber gute Freunde, die mich sehr unterstützen. Unser Motto ist „Schenke ein Stück vom Alpenglück“ – und das auf eine komplett klischeefreie Art und Weise: Bei Glücksmeise findet man keinen Masskrug und kein Dirndl, sondern individuell designte Produkte, die unser Lebensgefühl, unsere Liebe zur Heimat, dem bayrischen Voralpenland, in sich tragen. Von Baby-Sweatshirt bis zur Handtasche ist alles dabei. Und damit man sich leicht orientieren kann, präsentieren wir unsere Produkte ausschließlich in kleinen Themenwelten. Aktuell findet man z.B. Produkte zum Thema „Alpentiere“. Jedes Produkt ist nur begrenzt verfügbar, dafür gibt es ständig Neues zu entdecken.

Was hast Du vor der Kinderära beruflich gemacht?

Ich war immer im Verlagsbereich unterwegs. Auch aktuell befinde ich mich noch in Elternzeit. Bei meinem derzeitigen Arbeitgeber, einem Sprachenverlag, habe ich seit einigen Jahren als Projektmanagerin für digitale Produkte gearbeitet. Dadurch konnte ich viel Erfahrung im Bezug auf Unternehmensstrukturen, Abläufe und Notwendigkeiten sammeln, die mir jetzt im Bezug auf das eigene Label sehr hilfreich sind.

Wie hat die Mutterschaft Deine berufliche Situation verändert?

Die Elternzeit ist einfach ein Einschnitt, der einen die eigene Situation noch einmal komplett überdenken lässt und zumindest mir den Mut gegeben hat Neues zu wagen. Warum nicht die Elternzeit nutzen um sich auszuprobieren und in „geschützem Rahmen“ das zu probieren, was einem schon seit Jahren im Kopf herumgeht. Da ich wusste, ich möchte viel Zeit für meine Tochter haben und auch eine Auszeit für mich, habe ich von vorne herein zwei Jahre Elternzeit beantragt. Mein Mann und ich waren uns im Klaren, dass das finanzielle Einschnitte in den zwei Jahren bedeutet, aber wir haben es gewagt und es funktioniert. Dies hat mir aber auch für meine Gewerbeanmeldung Rückendeckung gegeben. Bei meinem Wiedereinstieg muss sich zeigen, wie alter Job und neue Selbstständigkeit miteinander vereinbar sind. Durch das Mama-sein habe aber auch ich selbst mich verändert, ich bin mutiger geworden, traue mir mehr zu und gehe voran statt hinterher. Das sind wohl Eigenschaften, die man als Mama einfach lernen muss.

Wie bist Du auf die Businessidee gekommen?

Schon seit Jahren schwirrte mir im Kopf, dass ich meine Kreativität auf irgendeine Art und Weise zum Geschäft machen möchte. Es dauerte allerdings Jahre, bis ich endlich die passende Idee hatte. Erst in der Elternzeit, in schlaflosen Nächten, meine Tochter auf dem Arm schaukelnd, kam dann der Mut zur Umsetzung der Idee. Im Gespräch mit Freunden hat sie sich dann konkretisiert und herausgekommen ist zunächst ein Label für kleine thematische Kollektionen an Handmade-Produkten. Die Spezialisierung auf die bayrische Heimat ist erst relativ spät entstanden, da stand schon die erste Produktpalette. Beim Ausarbeiten der Businessidee waren mit dann Methoden und Erfahrungen aus meinem bisherigen Job sehr hilfreich. Es gibt aber vieles was man einfach neu lernen muss: Im großen Unternehmen ist man nur ein kleines Rädchen, in der eigenen Firma muss man an alles selbst denken: Marketing, Vertrieb, Disposition, Programmplanung… Aber das ist gerade das Spannende.

Bist du mit Deiner jetzigen Familien- und Berufssituation zufrieden?

Ich bin sehr zufrieden, auch wenn ich momentan noch ein bisschen im Spagat lebe. Einerseits fordert meine Tochter rund um die Uhr Aufmerksamkeit und es ist mir auch sehr wichtig sie selbst zu betreuen. Andererseits fehlt mir natürlich die Zeit um meine vielen Ideen, die ich zum Label Glücksmeise habe, umzusetzen. Da bleibt nur: Mittagsschlaf und Abende zum Arbeiten ausnutzen. Zusätzlich habe ich aber einen ganzen Tag in der Woche, an dem mein Mann die Betreuung von Theresa übernimmt.

Wie sieht Dein Alltag aus?

Noch gibt es keinen geregelten Alltag. Meinen einen ganzen Arbeitstag strukturiere ich mir, damit ich möglichst viel abarbeiten kann. Der Tag hat entweder Produktions- oder Online-Schwerpunkt. An den restlichen Tagen nutze ich eben die wenigen freien Stunden um kleinere Aufgaben zu erledigen. Ich schaffe es auch nicht jeden Abend zu arbeiten – manchmal übermannt mich einfach die Müdigkeit und irgendwann braucht man ja dann doch auch mal eine Pause.

Gibt es ein Erfolgsrezept? Hast Du Tipps für Mamis, die sich überlegen, selbständig zu werden?

Bleibt dran, auch wenn es jetzt gerade nicht machbar scheint. Haltet an euren Ideen fest, und wenn auch die Idee noch fehlt. Sie wird kommen. Wenn der richtige Zeitpunkt da ist. Traut euch, ihr habt als Mama die besten Voraussetzungen zum Unternehmer. Und wenn euch Wissen fehlt: Holt euch Hilfe im Freundeskreis.

Was sind Deine berufliche Pläne?

Zunächst einmal mein Label Glücksmeise bekannt zu machen, Kunden zu finden und zu binden. Glücksmeise wird kein Label mit Massenproduktion und -absatz werden, es wird immer klein und fein bleiben aber auch exklusiv 🙂 Mal sehen was die Zukunft bringt…

Elisabeth Peter
Elisabeth PeterGründerin

Murmelwald

Frühlingskoffermarkt im Murmelwald

Am 21. März 2015 von 10:00 bis 17:00 Uhr kann man die aktuelle Alpentier-Kollektion von Glücksmeise auf dem Koffermarkt im Kinderladen Murmelwald kaufen. Kommt doch vorbei und nutzt die Chance auf ein einzigartiges Ostergeschenk mit Alpenflair!
Der Eintritt ist frei.
Murmelwald