Helena ist erst seit Kurzem selbstständig – davor war sie über 15 Jahre angestellt. Warum hat sie ihr Angestelltenverhältnis aufgegeben? Weil sie fest an ihre neue Idee geglaubt hat, auch wenn das Umfeld am Anfang etwas skeptisch war. Laut Helena kann mit persönlicher Überzeugung und Leidenschaft jede Idee zum Erfolg werden! “Wenn ihr einen Traum habt, dann haltet daran fest und macht euer Ding!” – ermutigt Helena andere Mütter.
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Vielen Dank liebe Helena für das ausführliche Interview!
Stell Dich und Dein Business kurz vor.
Ich bin Helena (37) und der kreative Kopf des Labels maru*maru. Mit meiner Familie wohne ich im hessischen Main-Kinzig-Kreis in der Nähe von Frankfurt am Main. Ursprünglich komme ich aus der Tschechischen Republik, lebe aber inzwischen seit 18 Jahren in Deutschland. Seit der Geburt meiner Tochter beschäftige ich mich mit Stoffen und meinen Kinderzimmergestaltungen wie z.B. Kinderzimmervorhänge, Bettwäsche, Kuscheldecken, Kissen, Wimpelketten, Lampenschirmen und vielem mehr. Derzeit arbeite ich daran, mein bisher als Nebengewerbe geführtes Business hauptberuflich zu führen, auszubauen und zu professionalisieren.
Was hast Du vor der Kinderära beruflich gemacht?
Ursprünglich habe ich eine kaufmännische Ausbildung und war bis vor kurzem noch in leitender Funktion in einem mittelständischen Unternehmen der Medizintechnik beschäftigt. Ich war dort insgesamt 16 Jahre tätig und dennoch habe ich in diesem Jahr die Entscheidung getroffen, mich in das Abenteuer “Selbstständigkeit” zu begeben.
Wie hat die Mutterschaft Deine berufliche Situation verändert?
Die Geburt meiner Tochter war natürlich nicht nur für mich persönlich, sondern auch für meine berufliche Situation ein einschneidendes Erlebnis. Ich bin zunächst für zwei Jahre in Elternzeit gegangen und habe mich voll meiner Tochter gewidmet. Anschließend bin ich wieder in Teilzeit in meinen alten Beruf zurück gekehrt und war dort auch bis vor wenigen Monaten tätig. Ich habe dort zuletzt 24 Wochenstunden gearbeitet. Allerdings war ich mit der Situation, insbesondere den Möglichkeiten zur Vereinbarung von Beruf und Familie, zunehmend unzufrieden. Selbstständig zu sein bedeutet zwar im Endeffekt viel mehr Arbeit aber eben auch die Freiheit, sich diese Arbeit frei einzuteilen. Und schließlich verwirklicht man ja auch seinen Traum.
Wie bist Du auf die Businessidee gekommen?
Schon während meiner Schwangerschaft vor rd. fünf Jahren hatte ich mich auf die Gestaltung des Kinderzimmers gefreut und einige Ideen und Konzepte gesammelt. Aber weder im Fachhandel noch im Internet fand ich die meinem Geschmack und Vorstellungen entsprechenden Vorhänge, Kuscheldecken, Bettwäsche und sonstigen Accessoires die “frau” so braucht für ein stilvolles, hochwertiges und zeitloses Kinderzimmer. Mir war wichtig, dass alles harmonisch zusammen passen sollte und ich dachte mir, dass es vielen Mamas so geht. Es soll ja schließlich alles so werden wie man es sich für das Baby vorstellt. Und dann kommt die Ernüchterung beim Gang durch den “Babyfachhandel”. Das ist ja nicht nur bei der Kinderzimmereinrichtung so. Ich habe damals einfach beschlossen selbst tätig zu werden. Ich entschied mich also mir eine Nähmaschine zu kaufen und meine Ideen einfach selbst umzusetzen. Mein Mann hat mich damals noch milde belächelt und gedacht, dass diese “Phase” wieder vorüber geht. Eben der typische Nestbaumodus, den ja jede Frau vor der Geburt hat. Eher aus Spaß und Neugierde habe ich dann bei Dawanda einen Shop eröffnet und dort meine ersten Produkte eingestellt. Nach sehr kurzer Zeit konnte ich bereits Verkaufserfolge erzielen und ich habe viel positive Resonanz erhalten. Danach ging es sehr rasant weiter. Inzwischen hat sich aus dem Hobby ein kleines Gewerbe mit einem eigenen Atelier und einem eigenständigen Onlineshop entwickelt, das mir sehr viel Erfüllung und Spaß bereitet.
Bist du mit Deiner jetzigen Familien- und Berufssituation zufrieden?
Die Entscheidung, mein bisheriges Angestelltenverhältnis aufzugeben habe ich nicht bereut und bin sehr glücklich darüber, dass mir diese Möglichkeit offen stand. Dadurch konnte ich mir Freiräume schaffen, um mein Business weiter voran zu bringen und bin nun gleichzeitig auch in der Lage Arbeit und Familie besser miteinander zu vereinbaren und für meine Tochter da zu sein. Unser Familienleben hat sich durch diesen Schritt deutlich entspannt und ist viel harmonischer geworden, da ich nun zu Hause aus meinem Atelier heraus alle Aktivtäten von maru*maru organisieren kann und dabei zeitlich nun vollkommen flexibel bin. Viele in meinem Umfeld haben den Schritt in die Selbstständigkeit als mutig angesehen. Für mich war es im Nachhinein eher ein konsequenter Schritt, der eigentlich schon lange überfällig war. Insofern bin ich heute sehr zufrieden mit meiner familiäre und beruflichen Situation – genau so, wie es sein sollte.
Wie sieht Dein Alltag aus?
Vormittags arbeite ich zunächst die eingegangen Mails ab. Anschließend kümmere ich mich um den Versand der fertigen Produkte und nähe auch das eine oder andere Stück selbst. Die Kontrolle der ausgehenden Lieferungen und das Verpacken der Ware übernehme ich persönlich, damit auch alles sauber, sicher und gut verpackt bei meinen Kunden ankommt. Nachdem der Paketdienst alles abgeholt hat, habe ich ausreichend Zeit die administrativen Tätigkeiten zu erledigen. Dazu gehören neben dem Vorbereiten neuer Kooperationen und der Weiterentwicklung des Geschäftsmodells auch weniger spannende Themen wie Steuern, Buchführung, Verwaltung. Aber gerade in diesen Dingen unterstützt mich mein Mann nach Kräften, das ist natürlich super.
Und was ich neu eingeführt habe, ist 2-3 mal wöchentlich Sport zu treiben, denn es ist wichtig sich Zeit auch für sich selbst zu nehmen und auch mal den Kopf frei zu bekommen.
Gibt es ein Erfolgsrezept? Hast Du Tipps für Mamis, die sich überlegen, selbständig zu werden?
Es ist mitunter kaum mehr möglich, eine echte Innovation oder ein vollkommen neues Geschäftskonzept zu entwickeln, da es praktisch schon jede Idee in irgendeiner Ausprägung gab. Die wichtigste Erkenntnis für mich ist, Leidenschaft für die Dienstleistung oder das Produkt zu entwickeln, das man anbieten möchte. Nur mit der entsprechenden Leidenschaft kann “frau” ihren eigenen Weg gehen und sich so von Wettbewerbern differenzieren. Diese Feststellung halte ich für ganz entscheidend. Tatsächlich ist es doch so, dass fast jeder ein oder mehrmals im Leben den Wunsch hat sich selbstständig zu machen und dann heißt es oft: „Wenn ich nur die richtige Idee hätte!“. Diese Herangehensweise muss aber scheitern, denn nur mit persönlicher Überzeugung und Leidenschaft haltet ihr euer Vorhaben auch dann durch, wenn es mal nicht gut läuft. Und nur mit Leidenschaft könnt „eurem Baby“ auch eine persönliche Note verleihen und schafft es eine einzigartige Marke zu entwickeln. Wenn ihr einen Traum habt, dann haltet daran fest und macht euer Ding!
Darüber hinaus kann ich nur empfehlen, ein schlankes und auf Komponenten aufgebautes Geschäftsmodell auf die Beine zu stellen, dass sich kontinuierlich ohne großen Finanzierungsbedarf entwickeln kann. Als Büro und Atelier diente erst mal das Wohnzimmer, ein PC war schon vorhanden und für Websites gibt es inzwischen zahllose und auch hübsche Templates. Für den Vertrieb von Produkten gibt es zudem zahlreiche geeignete Plattformen im Internet, die erst mal nur variable Kosten produzieren, so dass man recht einfach einen Live-Markttest durchführen, die Marktfähigkeit testen und die Kundenresonanz für Verbesserungen nutzen kann. Allerdings bedeutet ein schlankes und auf Komponenten aufgebautes Konzept nicht, dass man schnell Gewinne und Entnahmen tätigen kann. Es ist durchaus erforderlich, immer wieder in das Geschäftskonzept zu investieren und Ausdauer zu beweisen.
Was sind Deine berufliche Pläne?
Ich möchte mit meinem Label maru*maru weiterhin Erfolg haben und die Marke weiter etablieren, neue Kooperationen aufbauen, weitere Kunden von meinen Produkten begeistern und meine Kreationen einem noch größerem Publikum zugänglich machen. Natürlich hoffe ich, dass mein neuer Onlineshop erfolgreich sein wird und ich viele Mamas, Kinder und auch die Papas glücklich machen kann.
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