Während ich noch meinen Urlaub in Polen genieße, stellt sich Stephanie auf meinem Blog vor. Für sie spielt das Wort “Vereinbarkeit” eine große Rolle. Sie versucht mit ihrer Selbstständigkeit Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen und hilft zusätzlich anderen Menschen, ihre eigenen Herausforderungen, Erwartungen und Pflichten zu sortieren und priorisieren.
Vielen Dank liebe Steffi und alles Gute für Deine Tätigkeiten!
Stell Dich und Dein Business kurz vor.
Hi, ich bin Stephanie Poggemöller – Gründerin von workandfamily. Ich arbeite als Coach und berate Familien dabei, mit dem häufig täglichen Drahtseilakt aus der Vereinbarkeit von Job, Schule und Studium besser umzugehen.
Für mich sollte Beruf und Familie kein Gegeneinander, sondern ein Miteinander sein. Die Frage ist nur, wie dieses Miteinander genau aussehen soll? Bei der Beantwortung dieser Frage berate ich Familien. Denn jede familiäre Lebensphase hat ihre ganz eigenen Anforderungen. Ein Paar mit Säugling, mit einem Partner, der in Vollzeit arbeitet und einem, der in Elternzeit ist, beschäftigt sich mit völlig anderen Problemstellungen als eine vierköpfige Familie mit zwei berufstätigen Eltern und pubertierenden Teenagern.
In Einzelcoachings finden wir den richtigen Kompromiss für jedes dieser Probleme. Daneben biete ich auch Workshops mit speziellen Schwerpunkten an. Aktuell einen nur für Mütter, mit dem Titel: „Ich bin Mama und wer bin ich noch?“.
Ich selber habe zwei Kinder. Das eine ist frisch in der Schule, das andere frisch im Kindergarten. Eine spannende Mischung für uns alle.
Was hast Du vor der Kinderära beruflich gemacht?
Ich war nach meinem BWL-Studium lange Zeit im Großkonzern in Beratungs- und Koordinationsfunktionen tätig. Hatte Umsatz- und Personalverantwortung und war viel unterwegs. Ein spannender Lebensabschnitt in dem ich jede Menge gelernt habe, vor allem die konstruktive Zusammenarbeit mit verschiedensten Menschen.
Wie hat die Mutterschaft Deine berufliche Situation verändert?
Der Wunsch nach beruflicher Veränderung wurde durch die Geburt meiner Kinder begleitet. Ich wollte mich nicht mehr nur mit KPIs, Zahlen, Daten und Fakten befassen, sondern mit den Menschen dahinter – ihren Fähigkeiten, Stärken und Schwächen. Parallel dazu wuchs das Bedürfnis nach mehr Flexibilität. Zudem ist eines meiner Kinder mit unvorhersehbaren Beeinträchtigungen auf die Welt gekommen, die ein Um- und Neudenken erfordert haben. Alte Wege mussten verlassen und neue beschritten werden und in dem Zuge habe ich eine Ausbildung zum systemischen Berater und Kinder- & Jugendcoach gemacht.
Wie bist Du auf die Businessidee gekommen?
Seitdem ich selber Kinder habe begegnet mir das Thema „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ immer wieder. Im Austausch mit Kollegen, Freunden und Bekannten sind Zeitmanagement, Haushaltsorganisation, Aufteilung von elterlichen Verantwortlichkeiten, Kinderbetreuungsmöglichkeiten, Schulprobleme und der Wunsch nach Entspannung oft Thema.
Über all dem schwebt der Anspruch in allen Bereichen perfekt zu sein. Denn Social Media, Hochglanzmagazine & Co. suggerieren uns regelmäßig, dass das alles möglich ist, wenn wir uns nur genug anstrengen und alle Register der Selbstoptimierung ziehen.
Doch ist das wirklich die Lösung? Diese Frage habe ich mir selber oft gestellt. Meine Antwort darauf war nein. Denn nicht für jede Familie ist dieser Ansatz der richtige. Jede Familie ist ein eigener kleiner Mikrokosmos. Daher glaube ich auch nicht, dass es für alle Familien den EINEN Weg für die richtige Work-Family-Balance gibt. Doch ich glaube daran, dass es den EINEN Weg für jede einzelne Familie gibt.
Und weil ich mir selber vor einigen Jahren jemanden gewünscht hätte, der mir Möglichkeiten aufzeigt, um diese beiden Themen gut miteinander zu vereinen, biete ich diese Leistung nun selber an. Dabei kombiniere ich die Erfahrungen aus meiner Beratungs- und Coachingtätigkeit mit meinen eigenen als arbeitende Mutter und entwickle gemeinsam mit dem Coachee Lösungsmöglichkeiten für die aktuellen Anforderungen. Je nachdem, bei welchem Familienmitglied der Schuh gerade am meisten drückt arbeite ich sowohl mit Eltern als auch mit Kindern und Jugendlichen.
Bist du mit Deiner jetzigen Familien- und Berufssituation zufrieden?
Momentan ja – ich gehe darin auf zu sehen, wenn Coachees nach einer gemeinsamen Sitzung zuversichtlich nach Hause gehen. Und ich schätze es sehr, mir den Tag weitestgehend so gestalten zu können, wie ich es für die jeweiligen Anforderungen der Woche brauche.
Wie sieht Dein Alltag aus?
Sobald alle das Haus verlassen haben, gestaltet sich jeder Tag anders. Abhängig von Coachingterminen, anstehenden Projekten oder sonstigen organisatorischen Aufgaben, die regelmäßig anfallen. Am Nachmittag ist Kinderzeit. Die verbringen wir meist draußen, treffen uns mit Freunden oder bleiben einfach mal entspannt zu Hause. Abends arbeite ich häufig noch das ein oder andere offene Thema ab.
Gibt es ein Erfolgsrezept? Hast Du Tipps für Mamis, die sich überlegen, selbstständig zu werden?
Planung – sie ist wichtig. Doch die beste Planung nützt nichts, wenn man nichts davon umsetzt. Daher einfach anfangen und „on the job“ heraus finden, was klappt und was nicht. Und das Wichtigste: zwischendurch auch mal eine Pause einlegen, um Kraft zu tanken.
Was sind Deine beruflichen Pläne?
Ich möchte mit „Work&Family“ noch mehr Familien dabei unterstützen, Arbeits- und Berufsthemen gut miteinander zu verbinden und dabei einen ganz eigenen Weg zu finden. Möglichst frei von überambitionierten Perfektionsansprüchen und gesellschaftlichem Druck. Statt dessen angepasst auf die aktuelle Lebensphase. Ansonsten lasse ich mich überraschen, wohin mich mein Weg noch so führt.
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