Eine selbstständige Fachärztin, die nicht nur zwei Kleinkinder hat, sondern auch eine eigene Praxis betreibt, ist schon eine Seltenheit. Doch mit der Selbstständigkeit bekommt Marta Familie und Beruf am besten unter einen Hut. “Ich verfolge dieses Arbeitsmodell und meinen Traum schon sehr lange und gezielt seit der Geburt meiner ersten Tochter.” – betont sie in diesem Interview.
Ich freue mich sehr, nach Agnieszka von Little Lab, Euch eine andere pfiffige und interessante Polin vorzustellen!
Liebe Marta, vielen Dank für Dein Interview! Powodzenia! 🙂
Stell Dich und Dein Business kurz vor.
Ich heiße Marta Berger und bin Fachärztin für Dermatologie und Venerologie. Ich habe letztes Jahr meine eigene Praxis skinforever® am Viktualienmarkt in München eröffnet. Wir sind eine dermatologische Privatpraxis mit dem Fokus auf präventive Haut- und Verjüngungsbehandlungen. Bei skinforever® geht es darum die natürliche Schönheit zu erhalten und zu unterstreichen. Bevor ich mich letztes Jahr selbstständig gemacht habe, war ich in Krankenhäusern sowie in mehreren renommierten Berliner und Münchener Praxen tätig. Ich habe zwei kleine Töchter, die kleinste ist gerade 1 Jahr alt geworden und die ältere ist 2,5 Jahre alt.
Was hast Du vor der Kinderära beruflich gemacht?
Ich habe mich schon immer sehr auf mein Studium und später auf meinen Beruf als Ärztin fokussiert. Während meiner Zeit im Krankenhaus habe ich viele Nachdienste gemacht, teilweise 24 Stunden am Stück gearbeitet. Seitdem ich Kinder habe wäre dieser Modus undenkbar und ich habe mich gezielt für den Schritt der Selbstständigkeit entschlossen um flexibler meine Zeit einteilen zu können.
Wie hat die Mutterschaft Deine berufliche Situation verändert?
Enorm. Meine Kinder und meine Familie stehen an erster Stelle. Immer. Deshalb habe ich mir gezielt Gedanken gemacht wie ich meine berufliche Zukunft mit meiner Familie in einen Einklang bringen kann. Ich möchte mich auch beruflich weiterentwickeln, aber das nicht auf die Kosten meiner Familie. Dies geht meiner Meinung nach am besten in einer selbstständigen Tätigkeit und dieses Modell und auch den Traum verfolge ich sehr gezielt seit der Geburt meiner ersten Tochter.
Wie bist Du auf die Businessidee gekommen?
Das Ziel, eine eigene Praxis zu gründen, begleitet mich seit dem Medizinstudium und hat sich konkretisiert während meiner ersten Schwangerschaft. Ich konnte mir viel Gedanken machen und hatte Zeit ohne großen Druck an dem Konzept zu arbeiten und alles soweit vorzubereiten. Ich hatte zudem auch viel Unterstützung von meinem Mann, der selber selbstständig ist. Es hat Spaß gemacht ohne konkret Druck zu verspüren, dass man nächsten Monat schon loslegen muss und es hat auch abgelenkt von all den anderen Themen die mit einer Schwangerschaft einhergehen.
Bist du mit Deiner jetzigen Familien- und Berufssituation zufrieden?
Ich bin zufrieden, jedoch ist es nicht immer einfach alles unter einen Hut zu bekommen. Man muss viel organisieren und viel Freizeit, die ja eh schon selten ist, opfern.
Wie sieht Dein Alltag aus?
Je ruhiger und entspannter ich bin, desto ruhiger und entspannter sind meine Kinder. Deswegen versuche ich mindestens einmal in der Woche auch Zeit für meine Leidenschaft – Yoga – zu finden. Ich gehe oft zweimal am Tag in die Praxis und probiere mich mit meinem Mann zu arrangieren, damit die Kinder versorgt sind und wir sie auch oft sehen. Wir haben zudem natürlich auch eine gute Kinderbetreuung, die mir hilft meine Zeit zu finden um meine Praxistätigkeiten zu verfolgen.
Gibt es ein Erfolgsrezept? Hast Du Tipps für Mamis, die sich überlegen, selbstständig zu werden?
Ich habe viel Unterstützung von meinem Mann bekommen, und er hat mir in vielen Situationen Mut gemacht weiter dran zu bleiben. Ich glaube es ist wichtig, sich aus der Familie Unterstützung zu suchen und seine Träume zu teilen, damit man nicht gleich bei den ersten Enttäuschungen aufgibt bzw. weiß, dass man auf seine Familie zählen kann. Ich denke wenn man in Elternzeit oder in der Schwangerschaft ist, hat man eine gute Grundlage an einer Selbständigkeit zu arbeiten ohne den Druck zu haben, dass man es auch umsetzt.
Was sind Deine beruflichen Pläne?
Mein Ziel ist es erstmal die Praxis auf gesunde Beine zu stellen und weiter Patienten gesund und glücklich zu machen. Ich habe keine großen Expansionspläne oder ähnliches, da ich immer auch für meine Familie da sein möchte und zufrieden wäre wenn ich weiter beides so gut wie ich es jetzt schon hin bekomme im Einklang halte.
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