Ich habe mich sehr über die Einladung gefreut, weil mein Sohn, auch wenn er ein schlechter Esser ist, sehr gerne kocht und in der Küche hilft.
Bei Susanne’s Kochkurs hat er für uns eine leckere Pizza gebacken und ein köstliches Tiramisu vorbereitet!
Das Buch durfte ich nach Hause nehmen und ich habe bereits viele leckere Rezepte daraus probiert. Einfach: Yummy!
Vielen Dank liebe Susanne für Dein Interview und für den Einblick in Deine Kochwelt!
Stell Dich und Dein Business kurz vor.
Nach einem kurzen Umweg über 2 Semester Jura in Regensburg, hab ich 1999 in Weihenstephan mit dem Ökotrophologie-Studium begonnen. Nach dem Studium habe ich ein Volontariat in einem bekannten Ratgeberverlag gemacht, mich dann aber schnell dazu entschlossen, mich selbstständig zu machen.
Im September 2004 habe ich die KinderKüche (eine Kochschule für Kinder ab 5 Jahren) gegründet. In der KinderKüche lernen die Kinder wie viel Spaß Kochen und gesundes Essen macht. Wir haben mit tollen Mitarbeitern und ehemaligen Praktikanten, die Feuer und Flamme für die KinderKüche waren weitere Filialen in Hamburg, Nürnberg, Frankfurt und Hannover eröffnet. Im Frühjahr 2017 folgt Stuttgart. Leipzig ist in Planung. Die KinderKüchen kochen außerdem gesundes, ausgewogenes und v.a. kindgerechtes Mittagessen für Krippen, Kitas und Schulen.
Mein Sohn Frederik ist 7 Jahre alt und Vincent 5.
Was hast Du vor der Kinderära beruflich gemacht?
Bevor meine Kinder geboren wurden habe ich mit ganzem Herzen fast sieben Tage die Woche der KinderKüche meine ganze Energie geschenkt. Es ist heute wie damals, der schönste Ort zum Arbeiten. deshalb hat es sich auch fast noch nie wie richtiges Arbeiten angefühlt.
Wie hat die Mutterschaft Deine berufliche Situation verändert?
Als Selbstständige war ich eigentlich fast bis zum letzten Tag der Schwangerschaft in der Arbeit. ich fand das ganz normal – Mutterschutz hätte ich langweilig gefunden. ich arbeite einfach auch sehr gerne und da es mir in der ersten Schwangerschaft sehr gut ging, war ich gerne dort und habe ein bisschen mitgearbeitet. Als Frederik dann auf der Welt war, kam er einfach oft im Kinderwagen mit. ich hab mir aber ganz bewusst schon vor der Geburt ein festes Team an Mitarbeitern gesucht, man weiß ja nie wie es wird mit Baby. ich hab dann bis Frederik mit 1 Jahr in die Krippe kam, nur unregelmäßig gearbeitet, danach wieder vormittags bis ca. 14/15 Uhr. Für mich die perfekte Mischung. In der 2. Schwangerschaft hatte ich extreme Rückenprobleme und konnte nicht so viel mithelfen wie ich wollte. Aber da hatte ich ja auch schon meine Mädels und es war ok, dass ich nicht 100 % geben konnte.
Wie bist Du auf die Businessidee gekommen?
Ich habe mich im Studium auf Kinderernährung spezialisiert. habe dann im Verlag auch Kinder-Kochbücher redaktionell betreut.. Irgendwie war mir immer klar, dass ich mit Kindern arbeiten möchte. Da ich als Kind in der Grundschule selbst einen Kochkurs besucht habe und mir das Kochen schon als Kind unglaublich viel Spaß gemacht hat, habe ich die recht einfache Idee mit Kindern zu kochen und ihnen nebenbei etwas über gesunde Ernährung beizubringen einfach in die Tat umgesetzt. Dass wirklich jeder an die Idee und auch an mich geglaubt hat, hat bestimmt zum Erfolg der KinderKüche beigetragen.
Bist du mit Deiner jetzigen Familien- und Berufssituation zufrieden?
Absolut. Auch wenn ich mich manchmal zerreiße, irgendwie ist alles gut. Ich werde in der Arbeit nicht täglich gebraucht, kann also eigentlich kommen wann ich möchte.Kann also völlig frei und flexibel arbeiten. (Bin aber trotzdem fast jeden Tag dort…) Da ich allerdings noch recht viel nebenbei mache wie Bücher oder Zeitschriftenartikel schreiben, wird es in Stoßzeiten schon manchmal viel. Wir erweitern auch gerade unser Catering, da wir so eine große Nachfrage haben und noch mehr Kindern unser gesundes Essen liefern möchten. Das raubt schon ein bisschen Energie. Macht aber eben auch so viel Spaß, dass es am nächsten Tag wieder Energie gibt. Da es mir extrem wichtig ist, den Nachmittag mit meinen Jungs zu verbringen, sind die beiden auch nur bis maximal 15 Uhr betreut. Danach ist Familien und Freunde-Zeit – da lass ich echt nichts dran kommen. Geht aber eben auch nur weil ich so ein fantastisches Team habe das den Laden absolut in meinem Sinne und mit großem Herz schmeißt.
Was mir ein bisschen fehlt ist ein Tag mal nur für mich – ich kann eigentlich immer nur spontan zum Sport – hier fände ich es schön, regelmäßig was für mich zu tun. Naja kommt bestimmt irgendwann…
Wie sieht Dein Alltag aus?
Um 6 Uhr aufstehen, Kerzen an, Kaffee kochen und langsam starten. Nach Frühstück und Brotzeit machen bringen entweder mein Mann oder ich die Jungs in Schule und Kindergarten. Danach fahre ich entweder mit dem Fahrrad oder dem Auto in die Arbeit. Dort gibt`s den nächsten Kaffee und je nachdem was zu tun ist, beantworte ich Emails, koche mit, liefer auch mal das Essen aus oder setze mich an die Entwicklung neuer Rezepte. Es ist immer abwechslungsreich und trotz Stress irgendwie immer nett und lustig bei uns.
Gibt es ein Erfolgsrezept? Hast Du Tipps für Mamis, die sich überlegen, selbstständig zu werden?
Mit dem ganzen Herzen bei der Sache sein. Jeder merkt wenn es nur halbscharig ist. Das strahlt man aus. Natürlich muss auch die Idee zu einem passen. Mit kleinen Kindern zu starten sehe ich als echt schwierig an. Die Kleinen brauchen einen einfach – und auch der Laden/ die Geschäftsidee braucht 100 % Einsatz. Das geht nicht mit kleinen Kindern. Ich glaube dann hat man immer das Gefühl einem Liebling nicht gerecht zu werden. Deshalb vielleicht warten bis die Kinder etwas größer sind und auch wenn es evtl etwas kostet – ein gutes Team zusammenstellen, das mitarbeitet und auf das man sich verlassen kann. Dann kann man auch guten Gewissens sagen: ich hol dann mal die Jungs…
Was sind Deine beruflichen Pläne?
jetzt machen wir erstmal das KinderKüchen Catering groß, das reicht fürs Erste. ein paar Bücher werde ich noch schreiben und am liebsten mit meiner besten Freundin ein gemeinsames Buchprojekt – wir haben schon eine schöne Idee, uns fehlt nur beiden die Zeit um es endlich zu realisieren.
Aber das wird schon! Ach ja und dann habe ich noch eine unglaublich tolle Idee – ich hoffe das klappt im nächsten Jahr. Aber ich sage immer Schritt für Schritt und das wäre erst Schritt zehn, deshalb immer mit der Ruhe.
Hinterlasse einen Kommentar