Ich kenne die Fotografin Sung-Hee schon seit einigen Monaten und verfolge ihre Arbeit mit großem Interesse. Letzte Woche dufte ich sie selber in action sehen, als sie mich und meine Kinder in ihrem Studio fotografierte. Meine Jungs waren anfangs sehr zurückhaltend, doch Sung-Hee ist es durch ihre Art gelungen, das Eis zu brechen. Ab da waren sie begeisterte Foto-Kindermodels!
Überzeugt Euch selbst von Sung-Hees Portfolio und lest das interessante Interview!
Herzlichen Dank liebe Sung-Hee für unsere schöne Zusammenarbeit!
Stell Dich und Dein Business kurz vor.
Ich heiße Sung-Hee Seewald. Ich bin Fotografin und lebe mit meinem Mann und meinem zweijährigen Sohn in München.
Die kostbaren Momente der Kindheit halte ich in besonderen Bildern mit “KIDS & BABIES” fest. Mit Liebe fotografiert, als Erinnerung für die Ewigkeit.
In meinem Studio in München, draußen in der Natur oder zu Hause.
Ich gebe den Eltern Bilder, die bleiben. Fotografien, die man sich immer wieder anschauen möchte und die in 20 Jahren den jetzigen Kindern noch Freude bereiten werden.
Kommend von der Mode-und Beautyfotografie fotografiere ich Porträts, die Persönlichkeit, Charakter und den individuellen Menschen widerspiegeln. Seit ich Mutter geworden bin, habe ich begonnen Kinder zu fotografieren. Mich interessieren die Mini-Charakteren, die Faszination Neugeborene und die Mutter-Kind Bindung (viele meiner Lieblingsbilder sind die innigen Mama-Kind-Bilder).
Die Herausforderung in der Fotografie mit Kindern ist die völlig andere Herangehensweise – ich gebe den Kindern Raum, in dem sie sich wohlfühlen und dann warte ich, was sie mir geben. Meistens ist das viel lustiger und besser, als vorher durchdachte Motive. Den Kids zu sagen, dass sie lachen oder irgendetwas tun sollen, klappt doch eh nicht!
Da ich die Wichtigkeit authentischer Bilder der Kindheit nicht oft genug betonen kann – nicht nur Datenansammlungen auf der Festplatte – gebe ich Eltern zusätzlich Tipps und einfache Anleitungen, wie sie zu Hause oder draußen selbst bezaubernde Bilder kreieren können. Z.B. indem sie das natürliche Licht gekonnt einbeziehen und inspiriere dazu, selber die SLR Kamera in die Hand zu nehmen.
Dazu habe ich einen kostenlosen Fotoguide erstellt, indem ich viele Basic erkläre, wie man die eigene Fotografie mit wenig Aufwand, mit einem leicht veränderten Blick und etwas Muße um einiges optimieren kann.
Was hast Du vor der Kinderära beruflich gemacht?
Ich habe vorher als selbstständige People-Fotografin gearbeitet und arbeite nach wie vor in diesem Bereich. Hauptsächlich fotografiere ich Porträts – vom Solopreneur, dem Künstler, Sportler bis Vorstand. Das sind konzeptionelle Businessfotos, die den Charakter, das Business und die individuelle Botschaft widerspiegeln.
Durch diese beiden unterschiedlichen fotografischen Bereiche habe ich einen guten Ausgleich. Meine Arbeiten gibt es auf Sung-Hee Seewald zu sehen.
Wie hat die Mutterschaft Deine berufliche Situation verändert?
Sehr positiv! Die Fotografie ist ein sehr weites Feld mit unzähligen Spezialisierungen. Ich habe meine Schwerpunkte meiner Situation als Mutter angepasst. Die Shootings mit Kindern gehen nicht all zu lange und ich bin früh genug fertig, um noch Zeit mit meinem Kind zu verbringen. Bei den Vor-und Nachbereitungen der Shoots bin ich zeitlich flexibel.
Es gibt auch Shoots, die länger dauern, besonders im Business Bereich, da springt mein Mann mit der Abholung des Kleinen ein.
Ich muss dazu sagen, dass die Unterstützung meines Mannes essentiell ist. Er bringt den Kleinen jeden Morgen in die Krippe, sodass ich früh anfangen kann zu arbeiten.
Meistens hole ich ihn ab. Das Zeitfenster ist groß genug, um konzentriert arbeiten zu können, mein Business zu betreiben und es bleibt später noch Zeit für Kind, Spielplatz oder sonstige Unternehmungen.
Damit beide Elternteile sich beruflich verwirklichen und weiterentwickeln können, ist Teamwork absolut wichtig. Nur wenn beide Elternteile sich im gleichen Maße für die Kinderbetreuung einsetzen, kann man von einer gleichberechtigten Partnerschaft zu sprechen.
Seit ich Mutter bin, habe ich gelernt wesentlich effizienter zu arbeiten. Denn als Working Mom hat man weniger Zeit für den Job und muss sich diese gute einteilen, um ans Ziel zu kommen.
Wenn dann abends nach dem Essen, dem Zähneputzen und der Gutenachtgeschichte endlich Ruhe ist, bin ich fix und fertig!
Wie bist Du auf die Businessidee gekommen?
In meiner Elternzeit, schon bald nach der Geburt, habe ich meinen Sohn fotografiert. Ich wollte authentische und künstlerische Bilder produzieren. Ihn so fotografieren, wie er ist. Ohne Kitsch und Schnörkel. Auf Nachfrage habe ich bald Kinder anderer Eltern fotografiert. Gegen Ende der Elternzeit war ich dann schon dabei, eine Website explizit für die Kinderfotografie zu gestalten. Ich habe kurz darauf einen Studioraum gemietet, der nur 2 Min Fußweg von unserer Wohnung entfernt ist. Als Mompreneur ein großes Glück!
Bist du mit Deiner jetzigen Familien- und Berufssituation zufrieden?
Ja, sehr! Ich finde es toll, wie sich der Job als Fotografin mit der Mutterrolle verbinden lässt. Natürlich ist es auch oft anstrengend, alles zu jonglieren und es gibt Momente, an denen ich sehr erschöpft bin. Dann weiss ich aber, dass ich dringend etwas nur für mich tun muss. Und danach geht’s wieder weiter.
Ich denke, es ist ein Privileg unserer Zeit, beides, Familie und Karriere, haben zu können. Und bei all der Anstrengung muss man sich diesen Privilegs bewusst werden. Ich bin dankbar dafür, ein Kind zu haben und trotzdem meinem schönen Beruf nachgehen zu können.
Die Rolle und die Fähigkeiten der Frau, trotz Kinder, werden oft unterschätzt und werden hoffentlich von der Gesellschaft bald ernster genommen!
Wie sieht Dein Alltag aus?
Nach dem morgendlichen kleinen Chaos fahren meine „Männer“ mit dem Fahrrad in die Kita und ins Büro und ich versuche gegen 08:00 im Studio zu sein. Meine Arbeitstage sehen sehr unterschiedlich aus.
Es gibt Shootingtage, entweder in meinem Studio oder „on location“. Die Vorbereitungen dafür beginnen bereits in den Tagen vorher.
Der Shootingtag ist immer der aufregendste, da muss alles stimmen. Danach steht der sehr große Bereich „Datenhandlich“ an. Das geht von der Auswertung der Daten bis zur Lookfíndung des jeweiligen Fotoprojekts. Dieser Bereich ist sehr zeitaufwendig, daher gebe ich einen Teil dieser Arbeit ab.
Weitere Bereiche sind Social Media Arbeiten der eigenen Marken, die Webseiten pflegen und einrichten. Das eigene Marketing und für Sichtbarkeit sorgen ist sehr, sehr wichtig. Buchhaltung ist nicht zu vergessen. Der Kontakt mit den Kunden von der Anfrage, dem Kostenvoranschlag und die Kommunikation während der Produktion bis zum Abschluss des Projekts.
Ich beschäftige mich viel mit der eigenen Weiterentwicklung – und Bildung. Das geht von Marketing und Unternehmertum über Trends aufstöbern bis Testshoots für neue Sets, Lichtkonzepte und Styles.
Kein Tag gleicht dem anderen.
Manchmal gehe ich auf Netzwerktreffen oder es gibt Meetings oder Treffen mit Kunden.
Wenn ich nicht mehr alles alleine schaffe, buche ich eine freie Fotoassistentin, die mich unterstütz.
Gibt es ein Erfolgsrezept? Hast Du Tipps für Mamis, die sich überlegen, selbstständig zu werden?
Die Bereitschaft zu Lernen. Denn das muss man als Unternehmer jeden Tag. Und ich finde, es macht Spaß!
„Progress – Not Perfection“ – jeden Tag seinem Ziel ein Stückchen näher kommen. Denn es gibt nur die kleinen Schritte, woraus mal ein großer Schritt entstehen kann.
Machen, machen, machen. Viele Dinge müssen auch einfach gemacht werden.
Ein positives Mindset. An sich selbst glauben und sich trotzdem Fehler eingestehen können. Die Fehler verbessern und die Erfolge feiern. Unternehmertum gibt es wohl nur in dieser Kombination.
Der Austausch mit Gleichgesinnten ist sehr wichtig. Sonst hat man oft das Gefühl, alleine zu sein. Durch die Erfahrungen anderer, die ähnliche Herausforderungen stemmen, kann man sehr viel lernen.
Und ganz wichtig (darin bin ich nicht so gut): Wissen, wann man eine Pause braucht und sich diese auch genehmigen! Am besten während das Kind betreut wird und der Mann arbeitet 🙂
Was sind Deine beruflichen Pläne?
Mit meinem Unternehmen weiter wachsen.
Die Fotografie ist so vielseitig und bietet immer neue Herausforderungen!
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so schöne Fotos habe ich lange nicht gesehen
Das ist ein tolles Kompliment, vielen Dank im Sung-Hees Namen! 🙂