Rebecca, die sich heute vorstellt, ist sehr fit! Nicht nur, weil sie ein erfolgreiches Fitness-Konzept für Mamas mit Babys entwickelt und ausgebaut hat, sondern auch auf Grund ihrer absoluten Zufriedenheit und dem Einklang zwischen ihrem Berufs- und Familienleben.

In ihrem Interview gibt Rebecca wertvolle Tipps zum Thema Selbstständigkeit und einen Einblick in ihr Leben als Unternehmerin. Sehr lesenswert!

Vielen Dank, liebe Rebecca, dass Deine Tipps mit uns teilst!

Stell Dich und Dein Business kurz vor.

Ich bin Rebecca, Gründerin von fitdankbaby®, heute Geschäftsführerin der fitdankbaby GmbH & Co.KG und Mutter von zwei Kindern, heute 8 und fast 5. Ich arbeite und lebe mit meiner Familie in Augsburg.

Was hast Du vor der Kinderära beruflich gemacht?

Ich habe ursprünglich Mediengestalterin gelernt, habe dann eine zeitlang Deutsch und Englisch studiert, aber immer nebenberuflich Fitness- und Tanzkurse gegeben. Bereits vor der Geburt meines ersten Kindes bin ich allerdings schon in die Selbstständigkeit als Trainerin gegangen.  Ich habe damals gemerkt, dass es das ist, was ich machen möchte und habe das Studium nicht beendet.

Wie hat die Mutterschaft Deine berufliche Situation verändert?

Die Erfahrung der Schwangerschaft und Geburt ist ein einschneidendes Erlebnis für die ganze Familie. Natürlich hat das Nachwirkungen – im besten Sinne. Ich denke, man verändert sich nicht als Mensch, erwirbt aber neue Fähigkeiten, gewinnt neue Erkenntnisse und lernt, mit seinem Körper und Situationen anders umzugehen. Als Mutter (oder Vater) verändert man den Blick auf die Dinge. Prioritäten werden anders gesetzt. Oft haben Mütter das Gefühl, dass sie das in ihrer Persönlichkeit einschränkt, aber das ist immer eine Frage der Sichtweise. Ich schätze die Möglichkeiten, die mir meine Kinder jeden Tag auf´s Neue geben. In meinem Fall hat mein erstes Kind wirklich mein Leben umgekrempelt. Ich hätte ohne Kind nie Karriere gemacht.

Wie bist Du auf die Businessidee gekommen?

Die Idee zu fitdankbaby® entstand kurz nach der Geburt meines Sohnes (also vor gut 8 Jahren). Ich musste feststellen, dass es für Mütter keine Möglichkeit gab, gemeinsam mit dem Kind zum Sport zu gehen. Mein Kind war bei meinen regulären Kursen von Anfang an mit dabei (im Trainingssaal war ich bei beiden Kindern bis 4 Wochen vor und 6 Wochen nach der Geburt). Natürlich wollte er nach kurzer Zeit nicht mehr auf der Matte liegen und so habe ich ihn einfach bei den Übungen dazugenommen. Das kam super an – beim Baby und bei den Teilnehmern. Viele hatten selbst noch kleine Kinder zuhause und wollten sie am liebsten gleich mitbringen. Die Atmosphäre im Kurs hat sich verändert – Babys bringen den Menschen immer ein Lächeln ins Gesicht.

Ich habe mich dann mit befreundeten Experten zusammengesetzt (Hebamme, Kinderphysiotherapeutin) und ein erstes Konzept erstellt. Der Testlauf mit ein paar Mamas war super und so entstanden die ersten Kurse. Durch zahlreiche Fortbildungen wie Beckenbodentraining, Säuglingsgymnastik usw. habe ich meine Kenntnisse erweitert. Die Kurse waren von Anfang an immer ausgebucht und nach einiger Zeit kamen die ersten Anfragen von Mamas und Trainern aus anderen Städten. Also gingen wir bald mit dem ersten Ausbildungsseminar an den Start. Dafür hatte ich ein umfangreiches Konzept ausgearbeitet und mit dem fitdankbaby®-Gurt ein eigenes Trainingsgerät entwickelt. Seitdem hat sich fitdankbaby® rasant entwickelt – heute gibt es die Kurse an über 1200 Standorten.

fitdankbaby_kurse

Bist du mit Deiner jetzigen Familien- und Berufssituation zufrieden?

Ich bin total zufrieden! Das Schöne ist die Vielseitigkeit. Ich arbeite heute in so vielen Tätigkeitsfeldern – das hätte ich nie für möglich gehalten. Mal bin ich Trainer/Dozent, mal Content Manager, mal Eventmanagerin. Mein Mann ist ja mittlerweile auch zu 100% im Unternehmen als zweiter Geschäftsführer und findet gerade die Aufgaben spannend, die ich nicht so gerne mag. Unser Büro grenzt an unser Haus an und ich kann den Job super mit meiner Familie vereinbaren. Ich finde, man muss der Typ für die Selbstständigkeit sein – der bin ich aber auf jeden Fall. Eine Anstellung könnte ich mir gar nicht mehr vorstellen.  

Wie sieht Dein Alltag aus?

Der Große geht um 7.30 Uhr alleine in die Schule. Die Kleine bringt meist mein Mann in den Kindergarten, dann kann ich mich noch in Ruhe fertig machen. Um ca. 9.00 Uhr sind wir dann beide im Büro. Mein Mann ist ja mittlerweile auch zu 100% fitdankbaby, ebenfalls als Geschäftsführer und wir teilen uns alle Aufgaben. Um 16.30 Uhr kommen die Kinder dann nach Hause (oder werden abgeholt), dann bin ich für sie da. Oft bin ich dann abends nochmals im Büro, um Dinge zu erledigen, die ich tagsüber nicht geschafft habe. An den Wochenende stehen dann oft Workshops, Messen, Meetings und ähnliches an.  Aber da kommt meistens die ganze Familie mit.

Gibt es ein Erfolgsrezept? Hast Du Tipps für Mamis, die sich überlegen, selbstständig zu werden?

Das Business sollte immer in kleinen Schritten starten. Oft ist die Elternzeit der beste Moment, um herauszufinden, was man wirklich will und um im Nebenberuf die Selbstständigkeit auszuprobieren. Ich bin ein Sicherheitstyp und würde nie mit Fremdfinanzierung gründen. Gleichzeitig sollte man aber auch die Dinge anpacken – nicht alles tot diskutieren oder in Selbstzweifel versinken. Also einfach mal machen!

Du solltest checken, ob die Selbstständigkeit nur eine Alternative oder eine Notlösung ist, weil es mit Kind und dem ursprünglichen Job nicht mehr klappt. Oder ist es wirklich dein Wunsch? Hast du eine konkrete Idee, für die du brennst, für die du bereit bist, sehr, sehr viel zu arbeiten?

fitdankbaby_rebecca köhler

Was sind Deine berufliche Pläne?

Weitermachen!

Rebecca Köhler
Rebecca KöhlerGründerin von fitdankbaby®
fitdankbaby logo