Obwohl ich seit knapp vier Jahren keine Angestellte mehr bin, ertappe ich mich doch immer wieder mir selbst eigenen Leistungsdruck zu machen. Ich möchte möglichst viel schaffen und sofort positive Ergebnisse sehen. Alles offengebliebene umsetzen, um am Ende des Tages einen Punkt zu setzen.
Seit vier Jahren lerne ich diese Last abzubauen. Die Zeiten zwischen den konkreten Projekten nicht nur sinnvoll, sondern auch kreativ und so angenehm wie möglich zu gestalten. Denn die Freiheit meine Arbeitszeit flexibel und nach eigenen Vorstellungen einplanen zu können, war einer der Gründe, warum ich überhaupt selbstständig geworden bin. Dennoch ist dieser Druck, den ich mir durch Ex-Arbeitgebern und eigene alte Glaubenssätze übernommen habe, teilweise noch da. Verstärkt durch finanzielle Unsicherheit oder mangelndes Selbstbewusstsein – was ich immer noch spüre.
Was tue ich dagegen? Wie kann man als Selbstständige effizient und produktiv arbeiten, ohne mir selbst ständig den Leistungsdruck aufzubauen?
- Ich arbeite mit To-Do-Listen, die ich mir entweder ein Tag davor oder als erstes am Morgen mache. Wenn ich nicht alle Aufgaben schaffe, verschiebe ich sie auf den nächsten Tag und versuche die richtige Priorisierung zu finden.
- Der Kalender ist in meiner Arbeit eins der wichtigsten Accessoires. In der ersten Linie geht es um verschiedene Termine, Seminare und Veranstaltungen und meine Kapazitäten natürlich ;). Jedoch geht auch um die richtige Zeitplanung und Vorbereitung der Seminarunterlagen. Feiertage, Ferien oder schulfreie Tage beachte ich dabei besonders stark, damit ich trotz Unterbrechungen alles „unter einen Hut“ bekomme.
- Neben den „Must-Dos“, wie Emails schreiben, Buchhaltung oder Website-Updates, setzte ich mir auch ein paar kreative und lustige Aufgaben. Wie z. Bsp.: Reels drehen, neue Apps ausprobieren oder ein paar Gifs und Animationen zeichnen – das motiviert mich!
- Meine beste Arbeitszeit ist der Morgen – für alles wichtige & schwierige. Der Nachmittag nutze ich für Routinearbeiten oder zum kreativen Nachdenken, um neue Ideen zu entwickeln und weiterzuverfolgen.
- (Fast) jeden Nachmittag oder Abend gehe ich in die Natur und versuche täglich mind. 5000 Schritte zu machen – Hauptsache Bewegung oder einfach bummeln an der frischen Luft!
- Zwei- bis dreimal im Monat erlaube ich mir ein paar Stunden, manchmal sogar einen ganzen Tag „blau“ zu machen. Entweder gehe ich zum Friseur oder mache einen anderen Termin aus, der mit meinem Job nichts zu tun hat. Im Moment sind es meist Online-Veranstaltung für Gründer*innen, ein langes Telefonat mit meiner Familie oder einfach ein virtuelles Frühstück/Mittagessen mit jemanden. Statt wie früher einfach mal in die Stadt.
- Bei stärkeren Arbeitsvolumen arbeite ich manchmal an den Wochenenden – nicht den ganzen Tag, aber ein paar Stunden, damit ich einige Sachen nachholen kann. Das macht mir nichts aus und freue mich über die Flexibilität bei meiner Arbeit.
Eins meiner kreativen Projekte vom Kurs “Faszination Animation” bei Studio Umi.
Effizient und produktiv arbeiten als Selbstständige
Ich glaube der Schlüssel der effizienten und produktiven Arbeit als Selbstständige ist, die richtige Balance zwischen den Aufgaben, Projekten und der mentalen sowie seelischen Zufriedenheit zu finden. Einfach genug Mut zu haben und zu erkennen, dass banale Tätigkeiten, wie einkaufen, Haare schneiden lassen oder eine Kaffeepause im Garten genauso wichtig für unser Gehirn und unsere Seele ist, wie das Erstellen von Kundenpräsentationen oder Schreiben von Angeboten.
So leicht und manchmal doch so schwierig umzusetzen! 😀 Vor allem, wenn sich die Planung ein wenig verschiebt und sich die Aufgaben doch stapeln. Dann hilft nur eins – sich selbst gegenüber verständnisvoll sein. 😉 So wie wir es von einer potenziellen Chefin oder einem potenziellen Chef erwarten würden. Denn schließlich wuppen wir oder EINIGES! 😉
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