Ich habe Politikwissenschaft und Journalismus studiert und schon während des Studiums beim Bayerischen Rundfunk als Redakteurin gearbeitet. Da habe ich nach meinem Abschluss auch Vollzeit gearbeitet. Das Schreiben und auch das Medium (online) haben mir immer viel Spaß gemacht. Was ich dort vermisst habe, war der Kontakt zu anderen Menschen (außer meinen Kollegen) und das Gefühl, wirklich etwas bewegen zu können.
Ich bin nach beiden Kindern wieder in meinen alten Job zurückgekehrt – was durch den Schichtdienst und die Arbeitszeiten auch möglich war. Aber die ständigen Früh- und Spätdienste sind auf Dauer doch ganz schön an die Substanz gegangen. Ich habe das gemacht, um viel Zeit für die Kinder zu haben, habe dabei aber immer mehr meine eigenen Bedürfnisse aus den Augen verloren.
Durch die eigene Erfahrung! Als wir vor ein paar Jahren in unser jetziges Haus gezogen sind, waren die Kinder noch klein, mein Mann viel beruflich unterwegs und ich hatte mit Umzug, neuem Haus, Wiedereinstieg in den Job alle Hände voll zu tun. Auf der Suche nach Inspiration bin ich im Internet auf viele (amerikanische) Ordnungsblogs gestoßen. Ich habe gesehen, dass Professional Organizing in den USA ein riesiger Berufszweig ist, in Deutschland aber noch weitgehend unbekannt ist. Das wollte ich gern ändern. Ich habe gemerkt, wieviel leichter alles geht, wenn man sich von Überflüssigem trennt. Für mich stimmt die Formel “Äußere Ordnung = Innere Ruhe” zu 100%. Wenn meine Räume, mein Kalender und mein Leben nicht vollgepflastert sind mit Dingen, Terminen und Verpflichtungen, entsteht Klarheit. Ich habe das bei mir selbst erlebt und auch bei meinen Kundinnen – und diese Veränderung bei anderen Frauen zu bewirken, ist für mich die größte Motivation.
Bist du mit Deiner jetzigen Familien- und Berufssituation zufrieden?
Ja! Ich kann nun selbst bestimmen, wann und wieviel ich arbeite. So kann ich für meine Kinder da sein, aber trotzdem mein Business weiterentwickeln. Das macht mich sehr glücklich.
Das kommt immer sehr auf den jeweiligen Tag an. Montags habe ich in der Regel keine Kundentermine, sondern kümmere mich um Admin-Sachen. Das heißt, ich kaufe Produkte für Kunden, mache Buchhaltung oder arbeite Dinge ab, die eventuell noch aus der Vorwoche liegengeblieben sind. Vormittags/Mittags bin ich bei meinen Kundinnen (entweder zum kostenlosen Erstbesuch, bei dem wir einen Rundgang durchs Haus machen oder zum eigentlichen Organisieren) oder mache virtuelles Coaching per Skype. Die Nachmittage gehören der Familie. Wenn ich keinen Kundentermin habe, kümmere ich mich um Social Media, Updates der Website oder tüftele an neuen Produktideen.
An sich selbst und seine Idee glauben! Dann einen ganz konkreten Plan ausarbeiten: Welche Ziele habe ich (nicht nur beruflich)? Diese Ziele runterbrechen auf kleine, machbare Teilschritte. Denn vor allem am Anfang steht man vor so einem riesigen Berg an Aufgaben, dass man schnell überfordert ist und dann überhaupt nichts macht. Ich habe durch die Kinder auch gelernt, mal 5 gerade sein zu lassen. Es muss nicht immer alles sofort und perfekt sein. Auch kleine Schritte bringen dich ans Ziel.
Zunächst möchte ich meine 1:1-Arbeit mit meinen Kundinnen weiter ausbauen, weil mir das unheimlich Spaß macht. Dann möchte ich Workshops zum Thema organisiertes Zuhause, digitale Organisation und Zeitmanagement für Mütter geben. Ich träume aber auch davon, einen Online-Kurs zum Thema zu entwickeln, ein Buch zu schreiben oder langfristig sogar eigene Produkte für ein organisiertes Zuhause anzubieten.
Veronica ZappVeronica Zapp Home Organizing
Da fühle ich mich so richtig verstanden! Solange es keine Ordnung in der Wohnung gibt, bin ich genervt, unruhig, unzufrieden und einfach nicht effektiv. Ich schaue gerne bei dir, Veronica, virtuell vorbei und drücke dir die Daumen für weitere Erfolge! ☺
Ja, mir geht es ähnlich. Ich arbeite lieber auch in einem ordentlichen Zimmer 🙂
Vielen Dank, liebe Aga! ?
Das ist ein sehr spannendes Thema und ich merke bei mir selber wie viel produktiver ich bin wenn die Umgebung aufgeräumt ist und Überflüssiges weg ist und alles andere einen Platz hat. Für mich eine tägliche Herausforderung, ich lasse mich sehr gerne inspirieren :-).
Ich arbeite auch lieber in einer Umgebung, die sauber und aufgeräumt ist 🙂