Heute fahren wir mit unserem Mama Start-Up Interview nach München 🙂 Hier wohnt Kristina, die eine interessante und liebevoll umgesetzte Idee für Mamis to be hat. Und zwar: eine Kliniktasche!
“Die Kliniktasche ist für mich ein Verbindungsstück. Zwischen dem Leben ohne Kindern und dem als Mama. Die Kliniktasche zu packen bedeutet, sich auf das neue Dasein vorzubereiten. Auf den möglicherweise intensivsten Moment im Leben” – so beschreibt Kristina, was ihr diese Idee bedeutet und warum sie Frauen dabei unterstützen möchte. Mehr dazu in diesem interessanten Beitrag.
Vielen Dank liebe Kristina für die Kontaktaufnahme und das Interview!
Stell Dich und Dein Business kurz vor.
Es geht bald in die Klinik? Dann packe ich gern deine Kliniktasche. Ich bin Kristina Lutilsky und seit 2014 mit dem Onlineshop mamylu selbstständig. Hier findest du Kliniktaschen für werdende Mamis und für jeden, der für den Notfall vorbereitet sein sollte. Rückblickend kann ich wohl sagen: Meine Mama und meine Kinder (1 und 4 Jahre alt) haben mich zur liebevollen Kliniktaschenpackerin gemacht.
Was hast Du vor der Kinderära beruflich gemacht?
Meine erste Station war das Studium der Ernährungswissenschaften, weil ich das Mysterium “Gesundheit” von Grund auf verstehen wollte. Gleichzeitig wollte ich schon immer gern Dinge erklären und schwierige Sachverhalte vereinfachen. Ich startete also direkt nach dem Studium in die PR und bin auch heute noch Feuer und Flamme dafür. Unser digitales Zeitalter ist extrem spannend und wie in jedem Geschäft geht es auch bei mamylu um die richtige Beziehungspflege und eine treffende Kommunikation.
Wie hat die Mutterschaft Deine berufliche Situation verändert?
Komplett! Ohne meine Kinder wäre ich vermutlich nie auf die Idee gekommen, Kliniktaschen zu packen. Aber dann stand meine erste Geburt bevor. Ich plane ja für mein Leben gern und denke oft tausend Schritte voraus. Als ich nun meine erste eigene Kliniktasche packen sollte, sah ich die Menge an unzähligen Tipps und Checklisten und dachte mir, egal wie ich es mache, am Ende bin ich doch verunsichert, ob es so richtig ist. Und seit ich mamylu gegründet habe, sehe ich noch viel mehr Situationen in meinem Umfeld, in denen Kliniktaschen Sinn machen. Ich musste zum Beispiel einmal mit meinem Baby wegen zu hohem Fieber im Krankenhaus bleiben. Die Wickeltasche mit Babys Wechselwäsche war ja schnell zur Hand – aber ich stand als Begleitperson und überbesorgte Still-Mama des Nachts ohne alles da. Dabei hätte ich mich nach dem ersten Schreck auch gern kurz frisch gemacht…
Wie bist Du auf die Businessidee gekommen?
Auslöser war ein Besuch meiner Mama. Ich lebe in München, sie in Erfurt, wo ich herkomme. Sie hat mich während meiner Schwangerschaft telefonisch regelmäßig daran erinnert, dass ich doch bitte an meine Kliniktasche denken sollte. Dann wäre sie beruhigter, da sie ja vermutlich nicht bei mir sein kann, wenn es los geht. Und ich dachte immer, ich hätte ja während des Mutterschutzes noch genug Zeit dafür. Als ich dann aber im Mutterschutz war, kugelrund und in einem der heißesten Sommer, war mir so gar nicht mehr nach Einkaufen und Besorgungen machen. Als meine Mama dann auf ein Wochenende zu mir kam, brachte sie mir eine neue Reisetasche mit Kulturbeutel mit. Als meine Kliniktasche und zukünftige Reisetasche fürs Baby, denn wir sind ja ab der Geburt einer mehr. Und da dachte ich: Wenn die jetzt noch gepackt wäre, hätten meine Mama und ich eine große Sorge weniger. Und wie viele Schwangere gibt es noch, die nicht Einkaufen gehen können oder sollen und die niemanden haben, der es ihnen abnehmen kann.
Bist du mit Deiner jetzigen Familien- und Berufssituation zufrieden?
Sehr! Meine Familie erinnert mich immer daran, was im Leben wirklich wichtig ist. Gesundheit und Wohlfühlen stehen da mit an oberster Stelle. Und mein Beruf ermöglicht es mir, anderen Menschen genau dabei zu helfen und sie in entscheidenden und lebensverändernden Situationen im Leben liebevoll zu unterstützen.
Wie sieht Dein Alltag aus?
Alltag, was ist das? In den letzten drei Jahren, seit es mamylu gibt, hatte ich quasi kaum Alltag. Jeder Monat war anders. Erst kam das eine Kind in die Krippe, dann kam das zweite Kind auf die Welt und war ein Jahr daheim. Dann kam das erste in den Kindergarten und jetzt das zweite in die Krippe. Dazwischen Arbeiten, Haushalt, Eingewöhnen, Umgewöhnen, Kranksein und Gesundwerden – wie das eben so ist als Kita-Kind-Mama. Jetzt sind beide Kinder erstmalig tagsüber gut versorgt und ich kann zu festen Zeiten arbeiten. Ich bin selbst schon sehr gespannt, wie der Alltag in 2018 sein wird.
Gibt es ein Erfolgsrezept? Hast Du Tipps für Mamis, die sich überlegen, selbstständig zu werden?
Du brauchst unbedingt eine Kinderbetreuung, der du vertraust. Nur dann ist dein Kopf frei für dein Business. Und sprich viel mit anderen Müttern über deine Ideen. Jede Mutter kennt jemanden, der jemanden kennt, der jemanden kennt… Ach ja: Versuch ausreichend zu schlafen! Wer sich gerade selbstständig macht, hat viele Aufgaben, Fragen und offene Baustellen. Aber als Mama musst du unbedingt auf deine Energiereserven aufpassen. Wenn du krank wirst, ist niemandem geholfen und es geht nichts voran. Also lieber kleinere Schritte, aber dafür gleichmäßig.
Was sind Deine beruflichen Pläne?
Ich möchte mich gern noch viel stärker mit anderen selbstständigen Müttern vernetzen und ihre ebenso liebevollen und hilfreichen Leistungen in den Kliniktaschen bündeln. So möchte ich Frauen, die das erste Mal schwanger sind und das große Abenteuer Geburt, Mami-werden und Mami-sein noch vor sich haben, eine Orientierung “von Mamis für Mamis” geben. In 2018 wird es zum Beispiel eine Kliniktasche speziell für Mamis in München geben. Sie beinhaltet neben Informationen zum “Geburtsstandort München” auch viele tolle Infos und Gutscheine von selbstständigen Müttern in München, vom Babybauchbodypainting über Beratungsleistungen bis hin zu Babykonzerten. Und in weiterer Zukunft würde ich gern Kliniktaschen an allen wichtigen Stationen wissen, wo sie direkt gebraucht werden. Damit sie den Menschen genau in der Situation helfen können, in denen sie darauf angewiesen sind.
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