Es ist immer wieder schön, eine neue Woche mit so einer tollen Frau wie Anna anzufangen! Sie ist nicht nur mega-sympatisch, sondern strahlt auch sehr viel positive Energie aus und stellt wunderschöne Produkte fürs Kinderzimmer her. Kein Wunder, denn das Wort “Liebe” spielt hier eine große Rolle! 🙂
Überzeugt Euch selbst von Annas Marke und lasst Euch von ihrem Elan inspirieren!
Herzlichen Dank liebe Anna für Dein Interview!
Stell Dich und Dein Business kurz vor.
Hi, ich bin Anna und habe in diesem Jahr den Sprung in die Selbständigkeit mit meinem Baby-Label my little love gewagt.
Das sind Baby-Spannbettlaken und Schmusetücher. 100% GOTS-zertfizierte Baumwolle aus biologisch kontrolliertem Anbau, bedruckt mit nontoxischen Farben, Made in Germany – machen sie ganz Besonders. Inspiriert durch aktuelle, internationale Trends, die nicht nur Babys und Kleinkindern die Träume versüßen, sondern auch Mamas Herz höher schlagen lässt.
Ursprünglich bin ich ein Berlin-City Girl – wie schon einige der Mama’s hier in der Mama Start-Up Rubrik (vielleicht sollten wir uns einfach mal auch im echten Leben treffen und austauschen #mamapower) – 2011 bin ich dann zu meiner großen Liebe in die Nähe von München aufs Dorf gezogen.
2014 wurde dann unser Sohn Carlos geboren, der noch 2 ältere Brüder hat (die 14 und 16 Jahre alten Söhne meines Mannes) und sich immer narrisch freut, wenn diese dann am Wochenende da sind, mit ihm Fußballspielen und viel Schmarrn machen, den eben nur größere Brüder einem beibringen können.
Was hast Du vor der Kinderära beruflich gemacht?
Oh, da gab es viel. Ich wollte mich einfach ausprobieren und schauen, was mir am meisten Spaß macht… Angefangen mit einer Ausbildung zur Veranstaltungskauffrau im Quatsch Comedyclub, über einen kurzen Ausflug zur Talkshow von „Andreas Türck“ und anderen Fernsehformaten von ProSieben bis zum Quereinstieg in die Fashion-PR mit begleitendem Studium in Berlin und dann in München bis zur Elternzeit in Agenturen.
Wie hat die Mutterschaft Deine berufliche Situation verändert?
Mir ist schnell bewusst gewesen, dass ich diesen Beruf mit Carlos nicht weiter so ausüben kann, wie ohne ihn. Die ständigen Messen, Redaktionsreisen und Abendveranstaltungen – dafür bin ich nicht Mutter geworden, um mein Kind dann nicht zu sehen und ihm besonders in der ersten Zeit ganz nah zu sein. Ich habe dann noch in der Elternzeit gekündigt. Eine schwierige Situation, auch wenn frau weiß, dass es richtig ist. Aber für mich, die immer gearbeitet hat, war das ein schwerer Schritt im Kopf. Ich bin Mama und ich liebe mein Kind, ich möchte aber auch etwas für mich selbst tun, um glücklich und erfüllt zu sein, über mein Mutterdasein hinaus. Kein Kind hat etwas von einer Mutter, die 24/7 da ist, aber depressiv in der Ecke hockt. Frauen sollten immer die Möglichkeit haben wieder in ihren Job zurück zu können oder eine andere adäquate Stelle anzutreten. Leider ist dies bis heute nicht immer möglich. Und das finde ich in einem modernen Land wie Deutschland es ist, leider ziemlich schade. Wir haben eine Frau als Bundeskanzlerin, aber leider nicht mehr Chancen als Frauen.
Wie bist Du auf die Businessidee gekommen?
Die Idee kam mir schon ziemlich schnell, als ich schwanger war und der Nestbautrieb einsetzte. Ich suchte nach schönen, kreativen Bettlaken für das Babybettchen und wurde echt enttäuscht. Alles nur Uni oder mit Herzchen, Teddys und Bagger All-Overprints – das war mir eben nicht heimelig und lifestylig genug. Also habe ich einfach selber angefangen zu entwerfen. Nur da war mir noch nicht klar, dass ich daraus ein Business machen könnte. Ich habe diese Idee meinem Mann erzählt und nachdem ich ihm durch Recherchen belegen musste – er bestand als Mann vom Fach darauf – war er sofort Feuer und Flamme dafür und hat mich zu 100% unterstützt und geholfen, wo es nur ging!
Bist du mit Deiner jetzigen Familien- und Berufssituation zufrieden?
Wenn du liebst, was du tust, dann bist du jeden Tag glücklich das zu tun, was du tust <3.
Wie sieht Dein Alltag aus?
Bei uns klingelt schon um 5:30 Uhr der Wecker. Da mein Mann auch selbstständig ist und in München arbeitet und bereits um 7:30 Uhr anfängt, startet der Tag bei uns recht zeitig. Ich bringe dann Carlos in die Krippe, die glücklicherweise fußläufig von uns liegt. Von 8:15 – 12:30 Uhr habe ich dann erst einmal Zeit meine To-Do-Liste für den Tag abzuarbeiten. Das heißt mit Lieferanten Dinge zu klären, Texte zu schreiben, mit Redakteurinnen zu telefonieren, eben alles, um my little love jeden Tag weiter anzuschubsen und wachsen zu sehen. Ich habe jetzt zwei kleine Kinder daheim..
Um 12:30 Uhr hole ich dann Carlos ab, wir essen zusammen Mittag und dann heißt es für ihn sich auszuruhen, während ich in die zweite Phase der To-Do-Liste eintauche. Sich seinen Tag selber einzuteilen, auch wenn man Dinge erledigen muss, fühlt sich einfach jetzt anders an, als früher.
Am Nachmittag gehen wir dann zusammen raus, zu den Kühen oder drehen eine Runde mit dem Laufrad. Täglich frische Luft muss einfach sein. Am Abend essen wir dann alle zusammen Abendbrot und ab 20 Uhr gehört uns dann die Couch in der horizontalen zur kompletten Entspannung. Denn jeder Elternteil merkt spätestens dann, was wir täglich leisten.
Gibt es ein Erfolgsrezept? Hast Du Tipps für Mamis, die sich überlegen, selbstständig zu werden?
Ein Erfolgsrezept… Mmhhh, wenn jemand das hat, dann soll sie oder er sich bitte umgehend an mich wenden.
Da mein Business ja noch sehr jung ist, kann ich nur sagen: Jeder der eine Idee hat, soll sie gut ausloten. Recherchiert sehr gut, ob euer Produkt oder Dienstleistung einen Markt hat. Welche Konkurrenten habt ihr? Was unterscheidet euch von bereits vorhandenen Anbietern? Spielt alles einmal von A-Z durch, denn es gibt immer Dinge, an die man im ersten Moment nicht denkt. Bezieht Freunde und Familie mit deren Gedanken und Ideen ein, alles ist wertvoll zu hören und wird euer Produkt und eure Idee weiterentwickeln. Scheut euch nicht zu fragen, auch wenn es keine Antwort gibt. Erstellt Pläne mit Brutto- und Nettokosten, wie hoch muss eure Marge sein, damit sich euer Produkt rentiert und ihr davon auch leben könnt. Und nicht jeder wird nett zu euch sein. Wie oft musste ich weinen, weil ja jetzt alles persönlich auf mich zurückkommt. Ich bin mein Produkt – da steckt mein ganzes Herzblut, mein Fleiß, meine ganze Arbeit und Glaube an das Produkt drinnen. Solche Tage wird es geben, schaut euch dann aber die guten Dinge an, die ihr bis dahin erreicht habt und dieser eine „vermeintliche“ Tiefschlag wird euch dann so banal erscheinen…
Und wenn gar nichts mehr geht, dann einfach die Mama anrufen, die weiß immer am besten, wie wir am besten getröstet werden können.
Was sind Deine beruflichen Pläne?
Ich wünsche mir das jetzt für immer tun zu können. Kreativ zu sein, Dinge zu gestalten und zu entwickeln, mein eigener #girlboss zu sein – das wäre wunderbar und ich wäre sehr dankbar dafür.
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