Im heutigen Interview stellt sich Susannah vor, die Kinder und Eltern mit unterhaltsamen Reise-Sets begeistert. Auf ihrem beruflichen Weg als Selbstständige schätzt sie am meisten ihre Flexibilität, die ihr hilft, Beruf und Familie zu vereinbaren.
Vielen herzlichen Dank, liebe Susannah, für Deine interessanten Antworten!
Stell Dich und Dein Business kurz vor.
Ich bin in London geboren, bin in Hamburg aufgewachsen und lebe nun in Stuttgart. Ich habe zwei Kinder im Alter von 8 und 3 Jahren, die bilingual aufwachsen.
Ich habe dieses Jahr TravelArt for kids gegründet, das ist kreative Beschäftigung für Kinder für unterwegs auf Reisen oder zum Beispiel im Restaurant.
Was hast Du vor der Kinderära beruflich gemacht?
Ursprünglich habe ich Grafik Design studiert, als ich dann nach dem Studium im Ausland ein Praktikum in einer Werbeagentur gemacht hatte, war ich mir nicht sicher, ob ich das wirklich machen wollte. Ich hatte dann ein Praktikum bei einer Münchner Autofirma in der Abteilung für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im Motorsport gemacht. Das hat mich so begeistert, daß ich geblieben bin. Nach ein paar Jahren machte ich mich selbstständig und bin nach Stuttgart gezogen, um weiter im Motorsport zuarbeiten. Diesen Job habe ich leidenschaftlich gerne gemacht, vor allem haben mich das Reisen und die Menschen begeistert.
Wie hat die Mutterschaft Deine berufliche Situation verändert?
Als Selbstständige hatte ich nach der Geburt meines Sohnes meine Arbeitsstunden reduziert und noch versucht mit Baby weiter zu arbeiten. Das ging auch einigermaßen, problematisch waren die Geschäftsreisen am Wochenende, die natürlich ein Teil des Jobs waren. Beim zweiten Kind war daran dann gar nicht mehr zu denken und ich habe pausiert. Als meine Tochter dann im Kindergartenalter war und ich mich nach einer Teilzeitstelle umschaute, mußte ich feststellen, daß ich keine Chancen hatte. Ich hatte ja keine große Firma zu der ich zurück konnte und im alten Job zu arbeiten, war nicht denkbar.
Wie bist Du auf die Businessidee gekommen?
Die Leidenschaft für das Reisen ist auch mit Kindern nicht weniger geworden. Da die Kinder kreative Beschäftigung brauchen und ich ihnen nicht nur ein IPad in die Hand drücken möchte, hatte ich für sie angefangen die Tasche, die eine Freundin in Hamburg näht, für eine Reise zu packen. Meine kleine Tochter verbraucht Aufkleber immer auf einmal, schaut mich mit großen Augen an und fragt: „Und nun?“. Damit ich ihr den ganzen Urlaub was bieten konnte, habe ich die Aufkleber portioniert. Den Prototypen hatte ich in einer Mutter Gruppe gepostet. Die Begeisterung war groß und eine von ihnen meinte, ich solle doch daraus ein Geschäft machen. Also habe ich angefangen ein Konzept und Businessplan auszuarbeiten und losgelegt. Ich habe die Aufkleber und Blöcke designt und produzieren lassen, die Taschen hat meine Freundin in Hamburg genäht, die Website mußte erstellt werden, die richtigen Lieferanten gefunden werden und vieles mehr…
Bist du mit Deiner jetzigen Familien- und Berufssituation zufrieden?
Ich stehe noch ganz am Anfang was das Berufliche angeht. Bisher läßt sich aber Familie und Beruf gut vereinbaren. Manchmal fände ich es toll, nicht daran denken zu müssen, die Kinder abholen zu müssen, wenn man gerade in einer Sache vertieft ist. Früher konnte ich so lange arbeiten bis ich fertig war. Ich denke das wird dann auch einfacher, wenn die Kinder größer sind. Grundsätzlich ist die Flexibilität die ich nun habe natürlich unbezahlbar, ist ein Kind krank oder es sind Ferien, muß ich nicht in Panik geraten.
Wie sieht Dein Alltag aus?
Erstmal werden die Kinder für Schule und Kindergarten fertig gemacht. Ich habe ein Homeoffice, da setze ich mich gleich dran um Anfragen und Bestellungen zu bearbeiten, aber auch noch viel PR Arbeit und Marketing sind an der Tagesordnung. Das Produkt ist neu und noch unbekannt, daher liegt hier mein Hauptaugenmerk drauf. Abends setzte ich mich meistens dann doch noch mal an Computer, wenn die Kinder im Bett sind.
Ich mache seit kurzem nun auch regelmäßig abends Sport, um meinen Kopf frei zu bekommen und zu entspannen.
Gibt es ein Erfolgsrezept? Hast Du Tipps für Mamis, die sich überlegen, selbständig zu werden?
Machen, machen, machen… Und sich trauen auch mal nein zu sagen. Viele Mütter haben ein schlechtes Gewissen, weil sie glauben dass sie dann im Berufsleben nicht ernst genommen werden, wenn sie klare Grenzen setzen. Meistens führt es aber dazu, sich zu übernehmen und unnötig unter Stress zu setzen.
Was sind Deine beruflichen Pläne?
Ich möchte TravelArt for kids als Marke etablieren und irgendwann zum Beispiel im Board Magazinen von Fluggesellschaften zu erwerben sein.
Das ist ja eine super Idee! Homeoffice und Selbstständigkeit bietet wirklich unbezahlbare Flexibilität, wenn man Kinder hat. Ich würde dafür auch nicht tauschen wollen!
Viele Grüße und viel Erfolg für Travel Art.
Marlene