“Künstlerin und Mama zu sein ist keine einfache Kombination”, meint die Spanierin Alba, die seit 5 Jahren mit ihrer Familie in München lebt. Doch sie zeigt, dass diese Kombination durchaus möglich ist! Als “Mama Start-Up” hat Alba für sich eine Nische gefunden: sie bedruckt Kinder- und Erwachsenenkleider mit ihren eigenen Skizzen und Bildern. Ihre farbenfrohe und mit handgefertigtem Siebdruck bemalten Unikat-Baumwollkleider kann man im Etsy-Shop bewundern oder noch besser bestellen!
Albas Tipp für die Selbstständigkeit: berufliche Erfahrungen, eigene Kompetenzen und Herzenswünsche kombinieren, um den richtigen Platz für sich zu finden. Dann ist nichts unmöglich.
Liebe Alba, ich wünsche Dir ganz viel Erfolg mit Deinem Herzensprojekt! Und danke für das schöne Interview 🙂
Stell Dich und Dein Business kurz vor.
Ich heiße Alba Navas Salmerón, ich bin in Sevilla (Spanien) 1975 geboren und wohne seit 5 Jahren in München. Ich habe zwei Mädchen: Clara ist 6, Iris ist 3 Jahre alt. Ich arbeite in meiner Siebdruckwerkstatt im Leonrodhaus, hier in München und stehe hinter dem Label, Kleine Klara – Kunst und Siebdruck auf Textil und Papier.
Was hast Du vor der Kinderära beruflich gemacht?
Von Beruf bin ich Künstlerin: wissbegierig habe ich ca.10 Jahre lang studiert, zuerst bildende Kunst und Malerei in Sevilla und im Anschluss noch “Kunst im öffentlichen Raum” an der Bauhaus Universität in Weimar. Außerdem war ich noch zu Studienaufenthalten in Berlin und Venedig.
Nach dem Studium habe ich mit meinem Partner in Madrid gelebt. In dieser Zeit konnte ich mich viel um meine eigene Kunst kümmern und auch interessante Projekte im Ausland realisieren, z.B. in Ho Chi Minh City und in Taipeh. Bei Interesse kann man bei www.albanavas.com nachschauen.
Wie hat die Mutterschaft Deine berufliche Situation verändert?
Nach unserem Umzug nach Barcelona, wurde ich ganz schnell schwanger und das hat mein Leben schon in den ersten Schwangerschaftswochen komplett geändert. Mir ging es echt schlecht, konnte kaum laufen und habe Monate lang nur gebrochen. Ich hatte damals gerade an einem interessanten Projekt gearbeitet, dass ich dann mit aller Mühe zu Ende gebracht habe.
Dabei wurde mir klar, dass ich mein Leben anders gestalten musste. Mein Zustand hat aber auch eine positive Veränderung gebracht: weil ich erst wenig Kraft und danach wenig Zeit hatte, habe ich gelernt, mich auf etwas zu konzentrieren, anstatt mir immer zu viel vorzunehmen. Nach der Entbindung hatte ich gleich wieder Kraft und spürte einen richtigen Schub an Kreativität.
Beim zweiten Kind waren wir schon in München und da musste ich eine richtige Berufspause einlegen: ein Jahr lang war ich vollzeit und exklusiv mit meinen Kindern (und meiner eigenen Gesundheit) beschäftigt.
Wie bist Du auf die Businessidee gekommen?
“Kleine Klara” ist als erste Beschäftigung nach der Geburt meiner ersten Tochter entstanden. Ich hatte immer von meinen gemalten Bilder so viele Reste und so viele Skizzen, die ich einfach spielerisch verwenden wollte. So habe ich zu Hause auf einer kleinen Siebdruckmaschine angefangen Kinderkleidung zu bedrucken.Als die kleine Tochter in der Krippe angefangen hat, habe ich am Power M Programm hier in München teilgenommen und letztendlich entschieden, lieber meine Energie in ein eigenes Projekt zu investieren, als mir eine langweilige Stelle zu suchen.
Bist du mit Deiner jetzigen Familien- und Berufssituation zufrieden?
Ja, es ist schön und spannend. Meine Töchter sind noch klein und süß, aber keine Babys mehr und können einen Teil des Tages mit anderen Kindern verbringen. Ich kann mich nun etwas mehr auf meine Sachen konzentrieren und das macht mir Spaß. Ich habe das wirklich gebraucht.
Wie sieht Dein Alltag aus?
Ich stehe um 7 Uhr auf und wir frühstücken alle zusammen. Dann bringe ich die zwei in den Kindergarten und gehe in meine Werkstatt bis Mittag. Nach dem Mittagessen arbeite ich noch zwei Stunden am Computer. Gegen 4 Uhr hole ich meine Kinder ab und dann geht’s auf den Spielplatz, einkaufen, Stadtbibliothek oder einfach nach Hause. Abends kochen mein Mann und ich abwechselnd. Ein Mal in der Woche gehe ich zur Entspannung abends zum Yoga. Gegen 9 Uhr bin ich normalerweise fix und fertig. Oftmals muss ich allerdings andere Sachen erledigen, wie mit den Kindern zum Arzt gehen oder einfach zu Hause bleiben, weil eine von den zwei krank ist.
Manchmal besuche ich Seminare oder Netzwerktreffen.
Gibt es ein Erfolgsrezept? Hast Du Tipps für Mamis, die sich überlegen, selbständig zu werden?
Ich bin geschäftlich noch nicht so erfolgreich, dass ich Erfolgsrezepte anbieten kann, aber ich mache was ich wirklich will, und das ist schon sehr viel wert. Künstler und Mutter ist keine einfache Kombination, aber ich denke, dass ich bald meinen Platz gefunden habe. Etwas das ich vermitteln kann? Nichts ist unmöglich, und wenn etwas nicht passt sucht man einfach irgendwo anders.
Was sind Deine berufliche Pläne?
Die Hauptsache für mich ist weiter zu zeichnen, malen und meine Siebdruckwerkstatt zu betreiben. Und dabei Geld verdienen. “Kleine Klara” soll ein echter Erfolg werden, daran werde ich weiter arbeiten.
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