“Nicht alleine, sondern zusammen mit anderen kann man viel mehr erreichen. Gerade Frauen sollten sich gegenseitig unterstützen und zusammenhalten” – das Motto führte Yvonne und Anke zusammen, um ein gemeinsames Pilates und Yoga Studio zu gründen. Durch das Team Work unterstützen sie sich und halten sich gegenseitig den Rücken frei. Eine tolle Geschichte, die zeigt, wie viel wir Frauen erreichen können, wenn wir tatsächlich zusammenhalten!
Vielen Dank liebe Anke und liebe Yvonne für diesen Einblick in Eure Zusammenarbeit! Viel Erfolg mit Eurem Studio!
Stell Euch und Euer Business kurz vor.
Anke: Zwei Kinder, 12 Jahre und 20 Monate, Inhaberin von Powerhouse GbR, Studio für Pilates und Yoga in Tutzing.
Yvonne: Zwei Kinder, 12 und 5 Jahre, Inhaberin von Powerhouse seit 2006.
Was habt Ihr vor der Kinderära beruflich gemacht?
Anke: Studium der Soziologie, Psychologie und Pädagogik an der LMU in München 1996-2002. Nebenher Praktika/Nebenjobs u.a. in DAB Bank und Unternehmensberatung Agamus Consult. Nach dem Studium Immobilienfondgesellschaft in Stuttgart 2002-2004 und freiberufliche Tätigkeit als Research Consultant 2007-2011.
Yvonne: Koordinatorin und Studioleitung verschiedener Fitnessstudios, internationale Referentin und Presenterin für Pilates (IFAA)
Wie hat die Mutterschaft Eure berufliche Situation verändert?
Anke: Schon in der Schwangerschaft war klar, dass ich von Stuttgart nach München umziehen und somit auch meinen Job in Stuttgart kündigen würde. So gesehen war ich in München, schwanger und somit bewusst, dass der Wiedereinstieg in den Beruf wahrscheinlich alles andere als einfach wird. Ich stand sozusagen ganz am Anfang, da ich ja auch nach dem Studium nicht viel Zeit hatte, „Karriere“ zu machen.
Yvonne: Ich musste mich einfach selbstständig machen, da man in der Fitnessbranche meistens nicht festangestellt ist und die meisten Chefs dann doch nicht sehr viel Verständnis für kranke Kinder haben…
Wie seid Ihr auf die Businessidee gekommen?
Anke: Noch in der Elternzeit und während meiner freiberuflichen Tätigkeit habe ich Yvonne kennengelernt. Ursprünglich war die Idee, als freiberufliche zwei Standbeine zu haben: Den Job in der Unternehmensberatung und in Ergänzung die Tätigkeit als Pilateslehrerin. Doch ich merkte sehr schnell, dass die Tätigkeit als Pilateslehrerin mir großen Spass machte, und absolvierte noch weitere Ausbildungen, z.B. als Rückenschullehrerin, Body-Art Lehrerin etc. So entwickelte sich dieses Standbein immer weiter. Bis ich 2011 den Entschluss fasste, in das Unternehmen meiner jetzigen Partnerin Yvonne mit einzusteigen. Seither ist das Pilatestraining mein Hauptberuf. Da in unserem Studio hauptsächlich Menschen mit mehr oder weniger großen „Wewehchen“ teilnehmen, entstand die Idee, ein bewegungstherapeutisches Gesamtkonzept zu entwickeln. Zu diesem Zweck habe ich eine Ausbildung in kraniosakraler Osteopathie absolviert und mache die osteopathische Ausbildung auch nebenher weiter. Das Wissen das ich mir aneigne, fließt seither in meinen Unterricht mit ein. Um auch in eigener Praxis Behandlungen durchführen zu können, habe ich zusätzlich die Heilpraktikererlaubnis erworben.
Yvonne: Da ich lange auch für Aldiana (Clubreisen) gearbeitet habe, hatte ich ein ganz klares Bild wie ich Dienstleistung verstehe und ich wollte nur noch so arbeiten. Das konnte ich in den Studios, in denen ich tätig war nicht verwirklichen. Also wagte ich den Schritt in die Selbstständigkeit und eröffnete mein kleines Pilatesstudio. In dem bis jetzt persönliche Betreuung und individuelles Training an erster Stelle steht. Bei uns ist auch immer Zeit für eine leckere Tasse Tee und ein Schwätzchen.
Seid Ihr mit Eurer jetzigen Familien- und Berufssituation zufrieden?
Anke: Da ich die Arbeitswelt in großen und mittelständischen Unternehmen in den vielen Jahren meiner Tätigkeit in solchen kennengelernt habe, weiß ich, wie glücklich und zufrieden mich meine jetzige berufliche Situation macht. Das nützt mir in meiner jetzigen Tätigkeit wirklich sehr viel. Zudem weiß ich, dass auch das Studium nicht umsonst war, da auch dieses Wissen mir jetzt nützt. Außerdem habe ich jede Menge Weiterentwicklungsmöglichkeiten. Klar verdiene ich nicht das gleiche wie in einer Unternehmensberatung. Aber trotzdem fühle ich mich beruflich „reich“. Für meine Kinder habe ich trotzdem genug Zeit, da unsere Arbeitszeiten uns das zum Glück ermöglichen. Außerdem sind wir zu zweit und können uns gegenseitig unterstützen. Also ja: Ich bin sehr zufrieden!
Yvonne: Da kann ich mich nur anschliessen…
Wie sieht Euer Alltag aus?
Anke: An drei Vormittagen und zwei Abenden unterrichte ich in unserem Studio. Die anderen Vormittage unter der Woche habe ich Zeit für Personaltraining, Behandlungen, Verwaltungstätigkeiten etc. Mittags und nachmittags habe ich Zeit für meine Kinder und den Haushalt. Klar wurstelt man sich durch, gerade mit einem Kleinkind funktioniert nicht alles so glatt wie man es gerne hätte. Aber im Großen und Ganzen habe ich meinen Alltag im Griff. Auch wenn es zeitweise ganz schön Kraft kostet.
Yvonne: Da wir uns das Studio teilen, sieht das bei mir ganz ähnlich aus. Dazu gebe ich an ein paar Wochenenden im Jahr Pilates Ausbildungen. Dadurch habe ich die perfekte Mischung in meinem Berufsleben und genug Zeit für meine Kids. Und wenn mal ein Kind krank ist, können wir uns gegenseitig aushelfen.
Gibt es ein Erfolgsrezept? Habt Ihr Tipps für Mamis, die sich überlegen, selbstständig zu werden?
Anke: Wenn man das findet, was einen wirklich erfüllt, dann bringt man auch die Energie auf, alles zu meistern. Das ist die Grundlage. Das zweite ist: Nicht alleine, sondern zusammen mit anderen kann man viel mehr erreichen. Gerade Frauen sollten sich gegenseitig unterstützen und zusammenhalten. Das sollte man sich von den Männern abschauen! Und das dritte: Gute Planung mit einem Schuss Disziplin und einer ordentlichen Schippe Improvisaionstalent und Flexibilität sind einfach wichtig.
Yvonne: Da kann ich nur noch hinzufügen! Habt Mut! Lasst euch nicht einreden, dass das eh nix wird!!!!
Was sind Eure beruflichen Pläne?
Anke: Mit Yvonne zusammen das Powerhouse mit meiner ganzen Energie weiter voranbringen. Mich selbst immer weiterentwickeln, nie aufhören zu lernen.
Yvonne: Wir wollen unser Konzept, das Pilates Training mit Eigentherapie und manueller Therapie zu verbinden, zu Papier bringen. Das heißt ein Buch schreiben. Wir werden Fortbildungen für Pilatestrainer und „Profi“Teilnehmer anbieten.
Und ab Januar erscheint die Erstausgabe unseres „POWERHOUSE“ magazin.
Langweilig wird es nicht!
Ein sehr tolles Interview, das Mut macht und inspiriert.
Macht weiter so, die Welt braucht mehr Leute, die etwas wagen 🙂
Vielen Dank euch Drei!
Liebe Grüße
Marina von ieas4parents
Danke schön, liebe Marina, liebe Grüße zurück!